Lexikon

Bart

die ethnisch unterschiedlich entwickelte und mit der Farbe des Haupthaars nicht immer übereinstimmende Gesichtsbehaarung des Mannes. Bartwuchs zeigen auch einige männliche Säugetiere.
Die Bartform und -pflege ist dem jeweils herrschenden modischen Zeitgeschmack unterworfen. Assyrer, Babylonier und Perser trugen kunstvoll geflochtene und gewickelte Bärte. In Ägypten war nur der einfache Mann bartlos, während Adlige und Könige gestutzte Kinnbärte trugen. In der griechischen Antike trugen meist nur Dichter und Philosophen den Bart lang; zumal in der Frühzeit und in der alexandrinischen Epoche Bartlosigkeit und kurz geschorene Bärte die Mode bestimmten. Die Römer schlossen sich ihr weitgehend an. Bei den Kelten und Germanen vollzog sich ebenfalls ein allmählicher Wechsel vom voll entwickelten Bart zur Bartlosigkeit.
In Westeuropa wurde es gegen Ende des Mittelalters Sitte, einen mittellangen, waagerecht gestutzten Vollbart zu tragen. Er wich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts einem spitz zugeschnittenen Kinnbart und dem nach seinem prominentesten Träger auch „Henri-Quatre-Bart“ genannten langen Schnurrbart. Neben dem Kinnbart beherrschten Spitzbart und Knebelbart die Bartmode des 17. und 18. Jahrhunderts. Die „Fliege“ unterhalb der Unterlippe brachte Ludwig XIV. in Mode, während der Kotelettbart seine Ursprünge in der englischen Barttracht des 18. Jahrhunderts hat. Vollbärte in Form eines W, Knebelbart und Zwirbelbart kamen im 19. Jahrhundert auf. In Deutschland galt bis zum Ende des 1. Weltkriegs der hoch gedrehte Schnurrbart Wilhelms II. als vorbildliche Bartform. Danach wurde Bartlosigkeit im Allgemeinen bevorzugt. Seit einigen Jahren ist der Bart in allen Variationen vor allem bei jungen Männern wieder beliebt.
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