Lexikon
Surrealismus
[syreaˈlis-; französisch]
Surrealismus (Kulturtabelle).sgm
Künstler | Werke |
Literatur | |
Paul Éluard (1895–1952) | Hauptstadt der Schmerzen (1926) |
André Breton (1896–1966) | Die magnetischen Felder (1919); Nadja (1928) |
Louis Aragon (1897–1982) | Pariser Landleben (1926) |
Roger Vitrac (1899–1952) | Victor oder Die Kinder an die Macht (1928) |
Malerei | |
Giorgio De Chirico (1888–1978) | Die Archäologen (1927) |
Marc Chagall (1887–1985) | Der Geiger (1912); Der Engelsturz (1923–1947) |
Max Ernst (1891–1976) | Oedipus Rex (1922) |
JoanMiró (1893–1983) | Karneval der Harlekine (1924/25) |
Paul Delvaux (1897–1994) | Schlafende Venus (1944) |
René Magritte (1898–1967) | Der Therapeut (1937) |
SalvadorDalí (1904–1989) | Die Beharrlichkeit der Erinnerung (1931) (auch: „Zerrinnende Zeit“ oder „Weiche Uhren“) |
Francis Bacon (1909–1992) | Drei Studien zu Figuren einer Kreuzigung (1944) |
Kunst
In der bildenden Kunst finden sich Gestaltungsformen des Surrealismus vorweggenommen in der italienischen Pittura metafisica sowie im Dadaismus, aus dem viele Surrealisten hervorgingen. Die erste Ausstellung surrealistischer Malerei fand 1925 in Paris statt; an ihr beteiligten sich neben G. De Chirico und M. Ernst auch Künstler, die sich bald wieder vom Surrealismus trennten: P. Picasso, P. Klee und J. Miró. Auf späteren Ausstellungen traten S. Dalí und Y. Tanguy auf. Ihre räumliche, organisch-dinghafte und mit beinahe fotografischer Detailschärfe arbeitende Malweise unterscheidet sich grundlegend von dem Subjektivismus der dadaistischen Kunst. Von 1930 an drang der Surrealismus über die Grenzen Frankreichs hinaus. 1938 fand die erste große internationale Surrealisten-Ausstellung in Paris statt. Wenig später setzte in Europa schon die Auflösung der Bewegung ein, nachdem Meinungskämpfe und politische Fehden den Zusammenhalt der Gruppe erschüttert hatten. Dafür bildete sich in den USA eine von emigrierten französischen und deutschen Künstlern ins Leben gerufene Surrealisten-Gemeinschaft, die nach dem 2. Weltkrieg wieder Einfluss auf die europäische Kunstentwicklung nahm. Weitere Künstler, deren Werk vom Surrealismus geprägt ist, sind die Belgier P. Delvaux und R. Magritte, in Deutschland u. a. E. Ende, R. Oelze und M. Zimmermann.
Literatur
In der Literatur spielten Einflüsse der Romantik, des Symbolismus, Dadaismus und besonders der Psychoanalyse eine Rolle. Es kam zunächst in Anwendung der surrealistischen Theorien zur Auflösung der Logik und Syntax, zum Verzicht auf rationale Fassbarkeit und bewusste Formung. Die literarische Nutzung des Unbewussten fand ihren Niederschlag in Formen wie Traumbericht und automatischer Niederschrift (écriture automatiques), Collage, Fragment und Protokoll, Techniken, die in Abkehr von einer realistischen Ästhetik das Ziel hatten, die Grenze zwischen Literatur und Wirklichkeit aufzulösen. Surrealistische Einflüsse machten sich geltend bei A. Artaud, P. Éluard, L. Aragon, R. Vitrac, P. Reverdy, P. Soupault, J. Cocteau, R. Char. Hauptvertreter des Surrealismus in Italien sind M. Bontempelli und D. Buzzati, in Spanien R. Gómez de la Serna, in Schweden E. Lindegren, in England D. Gascoyne, in Lateinamerika R. Darío, in den USA E. E. Cummings. Geringer ist die surrealistische Tradition in der deutschsprachigen Literatur, wo erst nach 1945 F. Kafka postum Bedeutung erlangte. Die bekanntesten Zeugnisse des Surrealismus sind die Romane von H. Kasack („Die Stadt hinter dem Strom“ 1947) und E. Kreuder („Die Gesellschaft vom Dachboden“ 1946).

Wissenschaft
Karriere mit Cash
Als ich in den 1970er-Jahren in einem Laboratorium arbeitete und auf eine akademische Karriere hoffte, beobachtete ich immer wieder, wie einzelne Leute mit ihren Publikationen tricksten: Da es weniger auf die Qualität der einzelnen Veröffentlichungen und mehr auf deren Quantität ankam, setzte beispielsweise ein Forscher alles...

Wissenschaft
Lebenszeichen von der Venus?
Eine rätselhafte Entdeckung in der Atmosphäre unseres höllischen Nachbarplaneten. von RÜDIGER VAAS Die Idee, die der britische Atmosphärenforscher und Ökologe James Lovelock bereits in den 1960er-Jahren formuliert hat, klingt einfach: Wenn ein Molekül in einer Atmosphäre hauptsächlich von Organismen gebildet wird und die Beiträge...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Technik an der Torlinie
Kein Ende für Öl und Gas
Auch leise ist zu laut
Barrieren gegen die Plastikflut
Die Ozeane heizen dem Klima ein
Der Ozean und das Weltklima