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Mit dem Auto in den Urlaub fahren – aber sicher
Die eine Tasche passt noch knapp rein, die Reifen reichen noch für die Fahrt über den Brenner und der Hund darf auch mal auf Herrchens Schoß sitzen – was erstmal harmlos wirkt, kann schnell gefährlich werden. Deshalb sollten wir, wenn wir mit dem Auto in den Urlaub fahren, nicht nur an das Ziel denken, sondern auch an den Weg dorthin. Vorab sollten wir Wichtiges überprüfen und alles angemessen verstauen.
Allgemeiner Auto-Checkup
Bevor Gepäck und Fahrgäste ins Auto kommen, sollten Urlauber überprüfen, ob das Fahrzeug für Pannen und Notfälle bereit ist. Sind Verbandskasten, Warndreieck und -westen vollständig und griffbereit? Für Fahrten ins europäische Ausland ist es zudem nützlich, einen Ausdruck des Europäischen Unfallberichts mitzuführen: Im Falle eines Unfalls füllen die Beteiligten den eigenen Bogen gemeinsam aus, um den Unfallhergang für Behörden und Versicherungen einheitlich festzuhalten. Im Internet können Autofahrer ein Muster des Berichts auf Deutsch und in anderen europäischen Sprachen herunterladen.
Generell sollte das Auto fahrtauglich sein. Dafür sollten Autofahrer den Stand aller wichtigen Flüssigkeiten im Motorraum überprüfen und gegebenenfalls auffüllen. Dazu zählen der Ölstand sowie die Mengen an Kühl- und Scheibenflüssigkeit. Ein Check der Autobatterie steht ebenfalls an. „Ein einfacher Test für die Spannung der Autobatterie ist das Parken vor einer Wand bei Dunkelheit“, erklärt der ADAC. „Im Anschluss den Motor aus- und das Abblendlicht einschalten. Sollte das Licht nach kurzer Zeit deutlich dunkler werden, ist die Starterbatterie schwach.“ Dann sollte sie ausgetauscht werden.
Wenn die Scheinwerfer dann schon einmal an sind, sollten Autobesitzer auch Fernlicht, Rückleuchten, Blinker und die Kennzeichen-Beleuchtung auf Funktionstüchtigkeit prüfen. Auch wichtig: Für die Fahrt in den Urlaub sollten die Reifen noch genügend Profiltiefe haben. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter, Experten empfehlen bei Sommerreifen jedoch mindestens drei, bei Ganzjahresreifen mindestens vier Millimeter. Zum Überprüfen eignet sich eine Ein-Euro-Münze. Der goldene Rand der Münze ist drei Millimeter breit. Verschwindet er im Profil, reicht die Profiltiefe auf jeden Fall aus.
Das Auto richtig beladen
Ist das Auto startklar, können alle Gepäckstücke verladen werden. Aber nicht zu viel: Das zulässige Gesamtgewicht sollte nicht überschritten werden, sonst droht Schleudergefahr. Denn ein überladenes Fahrzeug reagiert beim Beschleunigen und vor allem beim Bremsen viel träger. Weil die Federung überlastet ist, bewegt sich die Karosserie zudem stärker. Bremshilfen greifen dann auch nicht mehr richtig.
Im Fahrzeugschein stehen das zulässige Gesamtgewicht und das Leergewicht. Die Differenz aus beiden Werten ergibt die maximal zulässige Zuladung. Der Fahrer ist dabei mit 75 Kilogramm im Leergewicht des Wagens bereits pauschal berücksichtigt, weitere Mitfahrer jedoch nicht. Gängige Zuladungswerte liegen bei 400 bis 500 Kilogramm – bei voller Besetzung aller Sitze im Auto bleibt da manchmal weniger Gewicht als erwartet für Gepäck übrig.
Auch wie wir das Gepäck verstauen ist wichtig, denn bei einem Unfall können selbst kleine Gegenstände zum tödlichen Geschoss werden. Fahren wir beispielsweise mit 50 Stundenkilometern auf einen stehenden Vordermann auf, schießt jeder Gegenstand mit dem 30 bis 50-fachen seines Gewichts durch den Innenraum. Deswegen sollten Urlauber schweres Gepäck am besten nach unten und direkt hinter die Rückenlehne packen, um den Schwerpunkt niedrig und das Fahrverhalten stabil zu halten. Über die Rückenlehne herüberragende Gepäckstücke sollten fixiert werden. In einer Dachbox sollten vor allem leichte Gegenstände transportiert werden.
Haustiere sicher transportieren
Kommt der Vierbeiner mit in den Urlaub, sollte auch er gut gesichert sein. Nach der Straßenverkehrsordnung gelten Tiere als Ladung. Das verpflichtet Autofahrer dazu, die tierische Ladung so zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlichem Ausweichen weder verrutschen noch herabfallen darf. Nach Möglichkeit sollten Haustiere in geeigneten Transportboxen mitfahren, die idealerweise im Kofferraum Platz finden. Kleinere Hunde können Herrchen und Frauchen auch mit Geschirren und Gurtsystemen, die am Anschnallgurt oder an Isofix-Haken befestigt werden, oder speziellen Autositzen sichern.
Ist endlich alles verstaut, sollten Autofahrer noch einmal den Reifendruck kontrollieren, denn das Gepäck erhöht den Druck auf die Reifen. Ein zu niedriger Reifeninnendruck erhöht außerdem den Kraftstoffverbrauch und die Gefahr von Reifenplatzern. In der Betriebsanleitung des Fahrzeugs sind die passenden Richtwerte für ein erhöhtes Gewicht hinterlegt.
Und dann heißt es endlich: Gute Fahrt!
SSC