Lexikon
Gehirntumor
Hirntumor; Gehirngeschwulst; Tumor cerebrikrankhafte Geschwulstbildung innerhalb des Schädels, die entweder primär vom Hirngewebe, von den Hirnhäuten oder von der Hypophyse ausgeht oder sekundär eine Tochtergeschwulst (Metastase) eines außerhalb des Gehirns liegenden Tumors (meist Lungenkrebs, Brustkrebs oder malignes Melanom) darstellt. Hirneigene Tumoren werden anhand der Zell- und Gewebeart, aus der sie sich entwickeln, unterteilt (z. B. Hirnhauttumoren, Meningeome), wobei man grundsätzlich gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Gehirntumoren unterscheiden kann. Aber auch gutartige Gehirntumoren können aufgrund ihres raumgreifenden Wachstums bedrohlich sein. Zu den gutartigen Gehirntumoren zählen u. a. Meningeome, niedriggradige Astrozytome, Neurinome und Hypophysenadenome, zu den bösartigen zählen u. a. anaplastische Astrozytome, Glioblastome und Medulloblastome. Die auftretenden Symptome richten sich in erster Linie nach Lage und Größe des Gehirntumors und reichen von Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen, über Krampfanfälle, Lähmungserscheinungen bis zu Wesensveränderungen. Die Diagnose wird durch Computertomographie oder Kernspintomographie gesichert.
Um die geeignete Therapie festzulegen, wird u. a. die Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugrunde gelegt, die die Gehirntumoren nach ihrer Bösartigkeit in Grade von I–IV einteilt. Dabei entspricht Grad I einem gutartigen, langsam wachsenden Gehirntumor mit günstiger Prognose, Grad II bedeutet noch gutartig, Grad III bereits bösartig und bei Grad IV handelt es sich um einen besonders bösartigen und schnell wachsenden Gehirntumor mit entsprechend ungünstiger Prognose. Im Vordergrund der Behandlung steht meist – wenn irgend möglich – die operative Entfernung des Tumors, bei bösartigen Tumoren vielfach ergänzt durch Strahlentherapie und/oder Chemotherapie.
Wissenschaft
Wertvoller Algen-Dschungel
Große Meeresalgen schützen das Klima – und sie sind als nachwachsender Rohstoff vielseitig einsetzbar. Forscher suchen nach Wegen, beides miteinander zu vereinen. von BETTINA WURCHE Grünbraune Algenteile türmen sich am Strand, im Wasser schwappen schlaffe Wedel und Stiele hin und her. Unter der Meeresoberfläche wiegt sich ein...
Wissenschaft
»Die Trias war ein evolutionäres Experiment«
Mirasaura grauvogeli lebte vor 247 Millionen Jahren. Stephan Spiekman erklärt, warum der Fossilienfund aus dem Elsass von herausragender Bedeutung für das Verständnis der Evolution ist. Das Gespräch führte SALOME BERBLINGER Herr Dr. Spiekman, wo ist Mirasaura im Stammbaum der Reptilien denn einzuordnen? Mirasaura gehört zu den...