Lexikon
Hamburg
Freie und Hansestadt HamburgGeschichte
Im Raum des heutigen Hamburg gab es um 700 ein kleines sächsisches Dorf. Nach Eingliederung des Gebiets in das Frankenreich wurde zu Beginn des 9. Jahrhunderts die Hammaburg mit einer christlichen Kirche errichtet; daneben entstand eine Marktsiedlung. 831 wurde das Bistum (834 Erzbistum) Hamburg mit Ansgar als erstem Bischof gegründet. Seit 1188 entstand neben der erzbischöflichen Altstadt als Handels- und Umschlagplatz eine Neustadt, errichtet durch den Holsteiner Grafen Adolf III. von Schauenburg. Als Mitglied der Hanse war Hamburg von großer Bedeutung. Seit 1510 galt es als reichsunmittelbar. Im 16. Jahrhundert wanderten Glaubensflüchtlinge aus den spanischen Niederlanden u. portugiesische Juden ein, und englische Kaufleute gründeten Niederlassungen, so dass Hamburg zum internationalen Stapelplatz für Nordeuropa wurde. Infolge der Französischen Revolution zog ein Teil des niederländischen und französischen Handels nach Hamburg, was der Stadt einen starken Aufschwung gab, der aber wieder gebremst wurde durch die Kontinentalsperre Napoleons I. 1810 vorübergehend Frankreich einverleibt, trat Hamburg 1815 als Freie und Hansestadt dem Deutschen Bund bei, wurde jedoch nicht Mitglied des Deutschen Zollvereins. Schon 1848 wurde eine demokratische Verfassung vorgelegt, aber erst nach langen Kämpfen am 28. 9. 1860 verwirklicht. Die Gleichberechtigung des Senats mit der Bürgerschaft wurde beibehalten, doch die Trennung der Gewalten durchgesetzt; die Mitglieder des Senats, der Exekutive, wurden auf Lebenszeit gewählt; die Bürgerschaft als repräsentative Volksvertretung wurde zur Hälfte aus allgemeinen Wahlen der steuerzahlenden Bürger, im Übrigen aus Wahlen der Grundeigentümer und der Notabeln gebildet.
1866 schloss Hamburg ein Bündnis mit Preußen, verweigerte jedoch die Teilnahme am Deutschen Krieg. 1871 trat Hamburg dem Deutschen Reich bei. Unter starkem Druck Bismarcks schloss es sich jetzt auch dem Deutschen Zollverein an, behielt sich jedoch einen Freihafen vor.
1921 erhielt Hamburg eine parlamentarisch-demokratische Verfassung. 1933 wurde die Hamburger Bürgerschaft aufgelöst und ein Reichsstatthalter eingesetzt, 1937 Groß-Hamburg durch den Zusammenschluss mit mehreren preußischen Städten und 27 Landgemeinden geschaffen. Im 2. Weltkrieg erlitt Hamburg schwere Zerstörungen. Seit 1949 ist Hamburg Land der Bundesrepublik Deutschland. 1952 erhielt die Stadt eine neue Verfassung. Die Landesregierung besteht aus dem von der Bürgerschaft (120 Sitze) gewählten Senat; Regierungschef ist der vom Senat gewählte Erste Bürgermeister.
Erste Bürgermeister seit 1945: 1945/46 Rudolf Petersen (parteilos), 1946–1953 Max Brauer (SPD), 1953–1957 Kurt Sieveking (CDU), 1957–1960 Max Brauer (SPD), 1961–1965 Paul Nevermann, 1965–1971 Herbert Weichmann, 1971–1974 Peter Schulz, 1974 –1981 Hans-Ulrich Klose, 1981–1988 Klaus von Dohnanyi, 1988–1997 Henning Voscherau, 1997–2001 Ortwin Runde (alle SPD), 2001–2010 Ole von Beust (CDU); 2010/11 Christoph Ahlhaus (CDU), seit 2011 Olaf Scholz (SPD).
- Einleitung
- Bevölkerung
- Wirtschaft
- Geschichte
Wissenschaft
Antidepressiva: Erwartung prägt Absetzsymptome
Aufhören ist problematisch, heißt es: Neben dem Verlust der stimmungsaufhellenden Wirkung können auch „Entzugserscheinungen“ wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen das Absetzen einer Antidepressiva-Behandlung erschweren. Doch aus einer Studie geht nun hervor, dass dieser Aspekt offenbar weniger schwerwiegend ist als bisher...
Wissenschaft
In Pilz gepackt
Aus Pilzgeflecht und Pflanzenresten haben Materialforscher einen neuen nachhaltigen Werkstoff entwickelt. Er kann so manches herkömmliche Material ersetzen. von RAINER KURLEMANN Es ist ein Traum für Verfahrensingenieure: Man stelle eine Schale bei warmen Sommertemperaturen in einen dunklen Raum – und fünf bis sechs Tage später...