Lexikon
indiạnische Musik
die Musik der Indianer Kanadas, Nord-, Mittel- und Südamerikas, geprägt von stark magisch und kultisch gebundenen Gesängen. Charakteristisch für die indianische Melodik ist der hohe, emphatisch betonte Einsatz der Stimme und der langsame, stufenweise Abfall der Melodielinie, besonders ausgeprägt bei nordamerikanischen Indianern. Dem entspricht in der Dynamik große Lautstärke am Beginn, dann Entspannung und bis zum Murmeln herabgehende Verringerung der Lautstärke. Solistisch vorgetragenen Liedern stehen im Unisono gesungene Chöre gegenüber. Die Tonleitern sind meist pentatonisch.
Die mexikanischen Nachkommen der Azteken haben nur wenige oder gar keine Reste der alten Musik aufzuweisen. Die ältesten Quellen der Volksmusik in Peru und Bolivien scheinen bis ins 16. Jahrhundert zurückzugehen, jedoch ist überall spanischer Einfluss festzustellen. Von der alten Inkamusik haben sich nur andeutungsweise archaische Elemente im Tanz- und Liebeslied erhalten. Bei den Maya in Guatemala jedoch ist besonders im Instrumentarium die Tradition noch ungebrochen lebendig.
Die ursprüngliche indianische Musik kennt mit wenigen, lokal beschränkten Ausnahmen keine Saiten-, sondern nur Perkussions- (Idiophone und Membranophone) und Blasinstrumente. Zu den Idiophonen gehören die ehemaligen heiligen Rasseln (heute maracas), Schrapinstrumente, zu den Membranophonen besonders große Kesseltrommeln, runde Rahmentrommeln, später auch große zweifellige Trommeln, zu den Aerophonen Tuben aus einem ausgehöhlten Baumstamm, Rohr oder Ton, Schneckenhörner, Panflöten, Flöten aus Rohr oder Vogelknochen (Kena), Block- und Gefäßflöten. Viele dieser Aerophone sind Tabuinstrumente, also nur bestimmten Personen zugänglich. Sie finden sich vorwiegend in Süd- und Mittelamerika, während die nordamerikanischen Indianer ihre Gesänge und Tänze mit Vorliebe nur durch Rassel- und Trommelspiel begleiteten.
Die Musik der Indianer Nordamerikas ist die bekannteste Musik aller Naturvölker, da die Wissenschaftler hier die Möglichkeit hatten, sie in den indianischen Reservaten leicht zu erforschen.
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