Lexikon
Keuchhusten
Stickhusten; Pertussis; Tussis convulsivahoch ansteckende meldepflichtige Infektionskrankheit, die mit charakteristischen Hustenanfällen einhergeht und vor allem für junge Säuglinge lebensbedrohlich sein kann. Erreger ist das Bakterium Bordetella pertussis, das durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Nach einer Inkubationszeit von 7–20 Tagen beginnt der Keuchhusten mit einem uncharakteristischen Husten und allgemeinen Erkältungssymptomen (Stadium catarrhale). In dieser Phase ist die Ansteckungsgefahr am größten. Darauf folgen nach etwa zwei Wochen die eigentlichen Keuchhustenanfälle (Stadium convulsivum). Sie bestehen in krampfhaften, stakkatoartigen Hustenstößen, die sich in kurzen Abständen wiederholen, mit anschließendem juchzendem, ziehendem Einatmen aufgrund einer Verengung der Stimmritze und sind mit zunehmender Atemnot, Venenstauung an Hals und Kopf sowie Einblutung in die Augenlider und Bindehaut verbunden, bis endlich zäher Schleim abgehustet werden kann. Dabei kommt es häufig auch zu Erbrechen. Die Anfälle treten vor allem nachts auf und sind mit Erstickungsgefühlen verbunden. Sie können 4–6 Wochen anhalten. Das dritte und letzte Stadium des Abklingens (Stadium decrementi), das zwei bis sechs Wochen anhält, ist durch abnehmenden Husten und sinkendes Fieber gekennzeichnet.
Am wichtigsten ist die Sicherstellung der Atmung. Zur Behandlung dienen schleimlösende und fiebersenkende Medikamente. Die frühzeitige Gabe von Antibiotika kann den Krankheitsverlauf mildern und beugt einer Lungenentzündung vor. Auch wird die Dauer der Ansteckungsfähigkeit verkürzt. Nach überstandener Krankheit besteht Immunität, die allerdings innerhalb von Jahrzehnten nachlässt und zu einer Zweitinfektion beim Erwachsenen führen kann. Eine Schutzimpfung wird empfohlen (Impfkalender).

Wissenschaft
Warum Immuntherapien anfälliger für Infektionen machen
Immuntherapien gegen Krebs zielen darauf, das körpereigene Immunsystem gegen die Tumorzellen zu aktivieren. Zu den Nebenwirkungen zählt allerdings neben einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen auch eine gesteigerte Anfälligkeit für Infekte. Ein Forschungsteam hat nun eine mögliche Erklärung für diesen unerwünschten Effekt...

Wissenschaft
Energielieferant Meer
Küstennahe Gewässer eignen sich für Wind- oder Solarparks. Zur Nutzung der Wasserkraft als Energiequelle werden derzeit weltweit neue Kraftwerke entwickelt und gebaut. Von RAINER KURLEMANN Das größte Bauprojekt in der Geschichte Dänemarks soll 28 Milliarden Euro kosten. Ein stolzer Preis für 120 000 Quadratmeter Fläche....