Lexikon
Köln
Köln: Stadtwappen
Stadtwappen
© wissenmedia
Mit 1,0 Mio. Einwohnern ist Köln die größte Stadt Nordrhein-Westfalens. Als Handelsmetropole und Dienstleistungszentrum der Rhein-Ruhr-Region ist Köln Standort internationaler Fachmessen und Ausstellungen (u. a. Anuga, Photokina). 1957 und 1971 war Köln Schauplatz der Bundesgartenschau. Köln ist Erzbischofssitz (Erzbistum Köln) und Bundeswehrstandort (Heeres- und Luftwaffenamt). Zahlreiche Behörden und Organisationen der Wirtschaft und Wissenschaft haben in Köln ihren Sitz, u. a. Bundesamt für Verfassungsschutz, Bundesverwaltungsamt, Bundesamt für den Zivildienst, Regierungspräsidium, Oberlandesgericht, Bundesverband der Deutschen Industrie, Bundesagentur für Außenwirtschaft, Deutscher Städtetag, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Als Sitz des Westdeutschen Rundfunks, des Deutschlandfunks, des Fernsehsenders RTL u. a. ist Köln insbesondere auch ein bedeutender Medienstandort.
An Bildungseinrichtungen bestehen u. a. Universität (1388–1798, wieder gegründet 1919), Deutsche Sporthochschule, Musikhochschule, Kunsthochschule für Medien, Internationale Filmschule, Fachhochschulen, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Max-Planck-Institute und zahlreiche weitere Forschungseinrichtungen. Köln ist ein wichtiges Kulturzentrum mit zahlreichen Theatern (Oper, Schauspiel, Philharmonie, Puppenspiele, Volksbühnen u. a.) und Museen (Museum Ludwig, Wallraf-Richartz-Museum, Kupferstichsammlung, Römisch-Germanisches Museum, Museum für ostasiatische Kunst, Schnütgen-Museum [kirchliche Kunst], Stadtmuseum im ehemaligen Zeughaus, Rautenstrauch-Joest-Museum [völkerkundliche Sammlung], Kunstgewerbemuseum, Diözesanmuseum, Kunsthalle). Jährlich findet das Literarturfest lit.COLOGNE statt. Erwähnenswert sind auch zoologischer und botanischer Garten, Rheinpark, Pferderennbahn in Köln-Weidenpesch; weltberühmt ist der Kölner Karneval.
Wahrzeichen der Stadt ist der Kölner Dom; weitere bedeutende Kirchenbauten sind die Stiftskirchen St. Andreas (13.–15. Jahrhundert; in einer Grabkapelle liegen in einem römischen Sarkophag die Gebeine des heiligen Albertus Magnus), St. Aposteln (12./13. Jahrhundert), St. Gereon (11.–13. Jahrhundert), St. Maria im Kapitol (11. Jahrhundert), St. Ursula (12.–15. Jahrhundert), St. Severin (10.–15. Jahrhundert), St. Kunibert (13. Jahrhundert), Groß St. Martin (12./13. Jahrhundert) sowie St. Pantaleon (10.–12. Jahrhundert), ehem. Minoritenkirche (13.–15. Jahrhundert, Ruhestätte von A. Kolping), Pfarrkirche St. Peter (1515 –1530), Jesuitenkirche Mariä Himmelfahrt (17. Jahrhundert), Synagoge (1959 wiederaufgebaut). Der bedeutendste ältere Profanbau ist der Gürzenich, 1441–1447 als Fest- und Tanzhaus errichtet, heute auch Konzerthaus. Neuere Gebäude sind der Köln-Turm (165 m hoher Büroturm), der Musical Dome (1996 erbaut) und die Mehrzweckhalle Kölnarena (1998 eröffnet).
Bedeutende Wirtschaftszweige sind: Finanz- und Versicherungswesen, Medienwirtschaft (Fernsehanstalten, Druckereien, Verlage u. a.), Fahrzeugbau (Ford, Citroën), Maschinenbau (Klöckner-Humboldt-Deutz), Parfümherstellung (4711), elektrotechnische, Mineralöl- (Shell), pharmazeutische, chemische, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Brauereien. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist auch der Tourismus; Köln gehört zu den beliebtesten deutschen Städtereisezielen.
Köln ist Verkehrsknotenpunkt mit Binnenhäfen in Köln-Deutz, Köln-Mülheim u. Köln-Niehl (Umschlag 2004: 14,7 Mio. t); Auto- und Eisenbahnknotenpunkt; Flughafen in Köln-Bonn. Über den Rhein führen einige bemerkenswerte Brückenbauten: Hohenzollernbrücke (Eisenbahnbrücke), Severinsbrücke, Deutzer Brücke, Zoobrücke, Mülheimer Brücke, Autobahnbrücke Rodenkirchen.
Geschichte
Köln war ursprünglich ein römisches Lager, aus dem 50 n. Chr. eine befestigte Stadt wurde, die von der in dem Lager geborenen Kaiserin Agrippina der Jüngeren den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensis erhielt. Im 5. Jahrhundert kam die Stadt unter fränkische Herrschaft; unter Karl dem Großen ist Hildebold als der erste Erzbischof erwähnt. 881 wurde Köln von den Normannen zerstört.
Agrippina (die Jüngere)
Agrippina (die Jüngere)
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Durch den zunehmenden Handelsverkehr wurde Köln zur größten deutschen Stadt des Mittelalters. Der Erzbischof war zugleich der politische Beherrscher des Gemeinwesens. Die reich werdende Bürgerschaft errang 1288 ihre Selbständigkeit. Seitdem residierten die Erzbischöfe auf den benachbarten Schlössern außerhalb der Stadt, sie behielten aber die hohe Gerichtsbarkeit. Die Stadt regierte sich durch den patrizischen Rat, an dessen Spitze 2 Bürgermeister standen. Neue Kräfte, u. a. in den Zünften, begründeten 1396 eine neue Verfassung, die mit kleinen Änderungen bis zur französischen Besetzung (1794) galt. 1815, nach dem Wiener Kongress, fiel Köln an Preußen. Köln erhielt eine Reihe von Behörden (Regierungsbezirk), wurde wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Mittelpunkt des rheinischen Großhandels. Nach dem 2. Weltkrieg, in dem die Stadt schwere Zerstörungen hinnehmen musste, kam Köln zu Nordrhein-Westfalen.
1917–1933 (und kurz 1945) war K. Adenauer Oberbürgermeister von Köln.

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