Lexikon

Kyberntik

[
die; griechisch kybernetike, „Steuermannskunst“
]
1948 von N. Wiener (USA) eingeführter zusammenfassender Begriff für einen interdisziplinären Wissenschaftszweig, der die Gesetzmäßigkeiten komplexer Kommunikations- und Regelungssysteme in lebenden Organismen, gesellschaftlichen Organisationen und technischen Systemen untersucht. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Begriffe Kommunikation (Nachrichtenübermittlung), Information, Speicherung, Übermittlung, Verwertung, Rückmeldung, Anpassung und Lernen. Eine allgemeine mathematische Theorie der Nachrichtenübermittlung schufen die Amerikaner C. E. Shannon und W. Weaver (1948). Die Theorie wurde nicht nur in wenigen Jahren für die elektrische Nachrichtentechnik wichtig, sondern fand auch auf anderen Gebieten Anwendung. Von Bedeutung wurde die Kybernetik besonders für die ersten elektronischen Rechenmaschinen, die in ihrer Wirkungsweise u. a. zum menschlichen Gehirn in Vergleich gesetzt wurden. Ein einfaches Beispiel für die Betrachtungsweise der Kybernetik ist der Vergleich der Vorgänge bei der Temperaturregelung mit Hilfe eines Thermostaten einerseits, mit der Regelung der Körpertemperatur durch die Haut andererseits. Für die Ingenieurwissenschaften war vor allem die Theorie von Regelkreis und Rückkopplung wichtig. In technischen Zusammenhängen wird eine Gruppe von Mechanismen, die einem in sich geschlossenen Steuerkreis zugrunde liegen, als kybernetische Einheit, ihr Wirken als kybernetischer Prozess bezeichnet. Ein Beispiel für einen einfachen kybernetischen Prozess im Sinne der Mess- und Regeltechnik ist die permanente Selbstkalibrierung eines Industieroboters, der z. B. Schrauben auf ein Werkstück aufsetzen soll. Der den Roboter steuernde Prozessrechner überprüft dazu in einem geschlossenen Regelkreis mit verschiedenen Sensoren ständig die Position des vorbeigeführten Werkstückes und vergleicht die gemessenen Istwerte von Abständen, Winkeln usw. mit den jeweiligen Sollwerten.
An den Problemen der Kybernetik arbeiten u. a. Informatiker, Ingenieure, Physiologen, Biologen und Psychologen. Forschungszentren der Kybernetik befinden sich in Deutschland an mehreren Hochschulen.
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