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Die Roboter kommen!

Künstliche Intelligenz zu schaffen ist ein alter Forschertraum. Lässt er sich mit den Computern von morgen verwirklichen? Serienreife Androide oder biolgisch-technische Cyborgs scheinen in greifbare Nähe zu rücken.

Von Menschen und Maschinen

Moderne Elektronik mit entsprechender Software vermag vieles zu leisten. So können Computer Menschen im Schach besiegen, Autos sicher durch die Straßen fahren, selbstständig die Wohnung staubsaugen, im Callcenter Mitarbeiter aus Fleisch und Blut ersetzen oder die Produktion in der Fabrik steuern. Aber kann man in solchen Fällen schon von künstlicher Intelligenz (kurz KI oder AI vom englischen Artificial Intelligence) sprechen? Was bedeutet künstliche Intelligenz? Müssen Maschinen eine ähnliche Intelligenz wie Menschen aufweisen- oder sind auch andere Formen zulässig? Unter Experten sind diese Fragen heftig umstritten. "Das große Problem auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz ist, dass die Leute sich einer Partei anschließen und fast alles andere ablehnen", urteilt Marvin Minsky, einer der Gurus dieser Forschungsdisziplin vom renommierten amerikanischen Massachusetts Institute for Technology (MIT).

Seit den Anfängen der KI-Forschung in den 50er Jahren versuchen Wissenschaftler, Maschinen Logik und Wissen beizubringen. Lange ging man davon aus, dies genüge für ein intelligentes Wesen. Heute ist man anderer Ansicht. Der Schachcomputer "Deep Blue" etwa hat sogar den Weltmeister besiegt, aber ihn intelligent zu nennen, erscheint vermessen: Schließlich kann der Rechenknecht nichts außer Schach spielen. Schon wenn es darum geht, der Elektronik das Sehen beizubringen, tun sich Abgründe auf. Wie wir Menschen unsere Umwelt wahrnehmen, ist ein höchst komplizierter Prozess, der massive Informationsverarbeitung und ein gewaltiges Vorwissen über die Umwelt voraussetzt

Computer können inzwischen einzelne Aufgaben bewältigen, etwa menschliche Gesichter erkennen oder Adressen auf Briefen lesen. Aber sie sind noch himmelweit davon entfernt, sich wie Menschen in vorher unbekannten Umgebungen sofort zurecht zu finden und das Wichtige herauszufiltern. "Etwa die Hälfte der Masse unseres Gehirns ist mit Wahrnehmung beschäftigt", erklärt Rodney Brooks vom MIT, ein weiterer Guru der Szene. "Wir haben heute genug Computerpower, um mit dem Nervensystem von Insekten und kleinen Tieren mithalten zu können. Aber wir wissen nicht, wie wir das für die Wahrnehmung der Umwelt nutzen können."

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