Lexikon
Lụ̈beck
Hansestadt Lübeckkreisfreie Stadt in Schleswig-Holstein, Hafen- und Handelsstadt an der Ostsee (Lübecker Bucht), nahe der Travemündung, 212 000 Einwohner; Universität (1973), Fachhochschule, Musikhochschule; Theater, Museen; in dem von Wasser umgebenen Altstadtoval (Weltkulturerbe seit 1987) sind zahlreiche Baudenkmäler der norddeutschen Backsteingotik vorhanden: Marienkirche (13./14. Jahrhundert), Dom (13. Jahrhundert), Petrikirche (14. und 16. Jahrhundert), Jakobikirche (14. Jahrhundert), Hl.-Geist-Hospital (13. Jahrhundert), Holstentor (1478 vollendet), Rathaus (13.–15. Jahrhundert), Gilde- und Bürgerhäuser (Buddenbrookhaus, Schabbelhaus u. a.); Geburtsort der Brüder T. und H. Mann; größter Ostseehafen Deutschlands, mit Vorhafen Travemünde, Fährverkehr nach Skandinavien; Reedereien, Fischverarbeitung; Maschinenbau, Herstellung von medizinischen Geräten, Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Marzipan); Tourismus.
Lübeck: Stadtwappen
Stadtwappen
© wissenmedia
Lübeck: Holstentor
Holstentor
Das Holstentor, eines der mächtigen Stadttore der Hansestadt Lübeck, wurde 1478 vollendet. Hinter dem Holstentor sieht man die Türme der Marienkirche (links) und die der Petrikirche (rechts).
© mev, Augsburg
Geschichte
Im Gebiet des heutigen Lübeck befand sich eine um 1070 angelegte slawische Burg Buku. Um 1100 entstand ein slawischer Burgwall mit Siedlung Liubice, später Alt-Lübeck (Oldenlubecke) genannt, an der Einmündung der Schwartau in die Trave. Alt-Lübeck war slawischer Fürstensitz, Ausgangspunkt der Slawenmission in Wagrien und kam 1226 an die neue Stadt Lübeck.
Diese ist 1143 von dem Schauenburger Graf Adolf II. von Holstein gegründet worden. Heinrich der Löwe gab Lübeck eine städtische Verfassung und eigenes Recht, das vorbildlich für viele Städte wurde, machte es zum Bischofssitz und erbaute den Dom. 1201–1225 war Lübeck unter dänischer Herrschaft; 1226 wurde es von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erhoben. Im 13. Jahrhundert gelangte es zu großer Blüte, wurde Vorort der Hanse und behielt rund 200 Jahre wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss im Ostseeraum. 1530 führte J. Bugenhagen die Reformation in Lübeck ein. Mit dem Frieden von Stettin 1570 nach einem erfolglosen Krieg der Hanse zusammen mit Dänemark gegen Schweden endete die politische Bedeutung Lübecks. – Der 1629 geschlossene Lübecker Friede zwischen Kaiser Ferdinand II. und König Christian IV. von Dänemark beendete die 2. Phase des 30-jährigen Kriegs. 1866 trat Lübeck dem Norddeutschen Bund bei, 1868 dem Deutschen Zollverein und 1871 als Bundesstaat dem Deutschen Reich. Seit 1937 gehört Lübeck zu Schleswig-Holstein.
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