Lexikon

Seide

Textilkunde
die Fasern aus der Mittelschicht des Kokons, den die Raupe verschiedener seidenspinnender Insekten (Seidenspinner) bei der Verpuppung spinnt (Seidenraupenzucht). Der Seidenfaden besteht aus zwei platten Fäden (Fibroin), die von der gemeinsamen Hülle des „Seidenleims“, einer gummiartigen Masse umgeben sind. Ein Kokon liefert rund 800 m Seidenfäden, die je nach Herkunft und Güte 815μm dick sind.
The referenced media source is missing and needs to be re-embedded.
Maulbeerspinner: Kokon
Kokon des Maulbeerspinners
Für den Puppenkokon, aus dem die Seide gewonnen wird, spinnt die Maulbeerspinnerraupe einen bis 3000 m langen Faden, das ist zehnmal so viel wie bei der Wildform. Unten sehen wir einen fertigen Kokon, oben einen während des Entstehens.
Durch seifenartige Lösungen wird die Seide vom Serizin befreit (entbastet) und meist mit Metallsalzlösungen „schwerer“ gemacht. Mehrere Seidenfäden werden vereinigt (gezwirnt). Seidenabfälle lassen sich verspinnen (Schappe, Bourette). Die Seide wird im Allgemeinen als Endlosfaden weiterverarbeitet. Die Feuchtigkeitsaufnahme der Seide liegt bei maximal 30%, die Dichte bei 1,37 g/cm3. Die Reißlänge beträgt beim entbasteten Faden etwa 50 km mit 24% Dehnung im Normalklima, die Nassfestigkeit etwa 85% der Trockenfestigkeit. Bezeichnungen wie Grège, Trame, Organsin, Ekruseide, Souples kennzeichnen gehaspelte, z. T. gedrehte und entbastete Seide.
Die wilde Seide stammt von den Kokons wild lebender Seidenraupen (Tussahseiden). Außerdem kennt man noch Eri(a)seiden, Fagaraseide und Nesterseide. Bis auf die Tussahseiden lassen sich die wilden Seiden nicht abhaspeln. Sie werden nach dem Schappespinnverfahren versponnen.
Nach dem Textilkennzeichnungsgesetz dürfen Fäden aus Chemiefasern nicht als Seide bezeichnet werden, auch nicht im Zusammenhang mit dem Namen der Chemiefaser.
Industrie, Rohstoffe
Wissenschaft

Wege aus der Abhängigkeit

Seltene Erden sind nahezu unentbehrlich, schwer zu beschaffen und kompliziert zu recyceln.. Die Wissenschaft hat alle drei Herausforderungen angenommen.

Der Beitrag Wege aus der Abhängigkeit erschien zuerst auf...

Deuteronen, Raumstation
Wissenschaft

Viel zu viele Teilchen

Der AMS-Detektor an Bord der Internationalen Raumstation analysiert seit über zehn Jahren die Kosmische Strahlung. Nun offenbarten seine Daten Unerwartetes. von DIRK EIDEMÜLLER Bei Teilchenphysik denkt man meistens an große Beschleuniger, etwa an den Large Hadron Collider (LHC) bei Genf. Diese riesigen Maschinen bringen...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon