Lexikon
Slowenien
Unabhängigkeit und Westorientierung
Am 25. 6. 1991 erklärte Slowenien seine Unabhängigkeit. Kämpfe mit der jugoslawischen Bundesarmee konnten, auch durch Vermittlung der EG, schnell beendet werden. Unter den Präsidenten Milan Kučan (1990–2002) und Janez Drnovšek (seit 2002, vorher Ministerpräsident) stärkte Slowenien seine Wirtschaftskraft. 2004 trat Slowenien NATO und EU bei. Im gleichen Jahr verlor die LDS, die die slowenische Politik seit der Unabhängigkeit dominiert hatte, die Parlamentswahlen. Neuer Ministerpräsident wurde Janez Janša von der SDS an der Spitze einer Mitte-rechts-Koalition. 2007 wählte die Bevölkerung den Kandidaten der linken Opposition, den parteilosen Politiker Danilo Türk zum neuen Staatspräsidenten. Die Parlamentswahlen 2008 gewannen die Sozialdemokraten. Ihr Vorsitzender Borut Pahor wurde neuer Regierungschef an der Spitze einer Mehrparteienkoalition (SD, ZARES, DeSUS, LDS). 2011 lehnte eine Mehrheit der Bevölkerung in einem Referendum u. a. eine Anhebung des Rentenalters ab. In der Folge zerbrach die regierende Linkskoalition. Die Partei ZARES zog sich aus der Regierungsverantwortung zurück. Am 20. 9. 2011 scheiterte die Regierung Pahor an einem Misstrauensvotum im Parlament. Bei vorgezogenen Neuwahlen am 4. 12. 2011 wurde die von Zoran Janković (* 1953), dem Bürgermeister von Ljubljana, angeführte Liste Zoran Janković – Positives Slowenien, die sich erstmals an Parlamentswahlen beteiligt hatte, auf Anhieb zur stärksten politischen Kraft. Janković gelang es aber nicht, einen Regierung zu bilden. Dagegen konnte sich Janez Janša (SDS) mit LGV, DeSUS, SLS und NSI auf eine Koalition verständigen. Am 28. 1. 2012 wählte ihn das Parlament erneut zum Ministerpräsidenten. Die Präsidentschaftswahlen im selben Jahr gewann B. Pahor.
- Einleitung
- Natur und Klima
- Bevölkerung
- Staat und Politik
- Wirtschaft und Verkehr
- Geschichte
- Habsburgische Herrschaft und Teil Jugoslawiens
- Unabhängigkeit und Westorientierung
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