2008 ist ein Jahr des Kurswechsels. In Deutschland verändert sich die Parteienlandschaft deutlich. Die Linke fasst auch in den alten Bundesländern Fuß und zwingt dazu, über neue Bündnisse nachzudenken. In Hessen führt das Patt zwischen CDU und SPD nach der Landtagswahl zu einer ganzjährigen Hängepartie, weil SPD-Chefin Ypsilanti zweimal bereits im Vorfeld mit ihrem Versuch scheitert, sich zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Mehr denn je stellt sich die Frage, wie sich überhaupt noch regierungsfähige Mehrheiten bilden lassen. – In den USA soll Barack Obama 2008 den vielzitierten „Change“ bringen, und wird im November als erster Afroamerikaner ins Präsidentenamt gewählt. Dem 47-jährigen schlägt eine Begeisterung entgegen, wie sie sonst Popstars zuteil wird, und sein Slogan „Yes, we can“ ist Balsam für die Seele der US-Bürger, die nun nach der jahrelangen Stagnation unter George W. Bush einen Neuanfang wagen. Seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton, die erst nach zähem Ringen um die Kandidatur unterlegen war, holt Obama als Außenministerin ins Kabinett.
Was sonst noch geschieht:
Schon im August ist China dann Gastgeber der Olympischen Sommerspiele. Im Blickpunkt steht nicht nur das futuristische neue Nationalstadion, sondern auch die stattliche Anzahl von 45 Weltrekorden.
Das Autojahr 2008 ist im Wesentlichen durch zwei Faktoren gekennzeichnet: vorübergehende Explosion der Rohöl- und damit der Spritpreise und verstärkte Bemühungen zur Reduzierung des Verbrauchs und der als klimaschädlich ausgemachten Abgase. Die Neuheiten beschränken sich vielfach auf ein Facelifting bewährter Modelle.
Mehr als eine Randnotiz:
Am 1. Januar fällt das Briefmonopol der Deutschen Post AG. Seither können auch private Anbieter den Transport der Nachrichten übernehmen.
Hier hören Sie das Audio "Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 2009"