Eines der wenigen deutschen Lehnwörter aus dem
Malaiischen
ist die Bezeichnung für den großen, vor allem auf der indonesischen Insel Sumatra und auf dem zwischen Indonesien, Malaysia und Brunei aufgeteilten Borneo lebenden Menschenaffen. Der Name
Orang–Utan bedeutet aber nicht „Menschenaffe“, sondern „Waldmensch“ (aus
orang „Mensch“ und
(h)utan „Wald“). Die Europäer verwenden das Wort seit dem 17. Jahrhundert, doch sie bezeichneten damit bis ins späte 18. Jahrhundert alle Menschenaffen, ohne sie weiter zu unterscheiden. In regionalen Sprachen Südostasiens wird der Affe hingegen als
mawas (auch:
maias) bezeichnet, was so viel wie „Untier“ heißt. Es gibt aber noch einen dritten Namen, den ihm der englische Seefahrer Andrew Battell gab, allerdings ohne ihn jemals gesehen zu haben: wissenschaftlich wird der Orang
–Utan als
Pongo bezeichnet. Battell hatte bereits im 16. Jahrhundert in Afrika Menschenaffen beschrieben, die er
Pongo und
Engeco nannte; wahrscheinlich waren dies jedoch Gorillas.