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Sternenhimmel Oktober 2016
Mit dem Oktober ist auch am Himmel endgültig der Herbst eingekehrt. Die Sonne steigt schon jetzt nicht mehr so hoch und erreicht selbst mittags maximal 35 Grad über dem Horizont. Bis Ende Oktober verringert sich ihre Höhe sogar bis auf nur noch rund 25 Grad. Gleichzeitig werden die Tage immer kürzer, Ende des Monats ist es nur noch zehn Stunden hell.
Sternbilder: Geflügeltes Pferd und Herbstviereck
Der Herbst zeigt sich auch am Sternenhimmel: Jetzt dominieren die Herbst-Sternbilder die Osthälfte des Himmels. Besonders auffällig ist Pegasus, das geflügelte Pferd. Seine vier Hauptsterne - der Rumpf des Pferdes - bilden ein fast exaktes Quadrat. Dieses gilt als Anzeiger für diese Jahreszeit und wird daher auch als Herbstviereck bezeichnet. Etwas unauffälliger sind die Sterne, die Beine und Hals des geflügelten Pferdes bilden.
Interessanterweise galoppiert Pegasus in unseren Breiten verkehrt herum über den Himmel: mit dem Kopf nach unten. Der griechischen Mythologie nach wurde das geflügelte Pferd vom Helden Perseus geritten, als er die schöne Andromeda befreite. Am Nachthimmel finden wir das Sternbild Andromeda daher direkt hinter Pegasus – sie scheint sich förmlich an ihn zu klammern. Unterhalb vom Pegasus und Andromeda liegen die Sternbilder Widder, Fische und Wassermann.
Himmels-W und Funkelstern
Typisch für den himmlischen Herbst ist auch die hoch am Himmel stehende Kassiopeia: Das auffällige Himmels-"W" aus den fünf hellen Hauptsternen dieser Konstellation steht jetzt besonders hoch am Nordost-Himmel. Die mittlere Spitze der Kassiopeia zeigt dabei auf den Polarstern. Ein anderes bekanntes Sternbild, der Große Wagen, steht dagegen jetzt ziemlich tief über dem Nordwest-Horizont. Er schwingt sich erst kurz vor der Morgendämmerung zu größerer Höhe auf.
Ebenfalls ein Herbstbote ist der Stern Formalhaut in der Konstellation südlicher Fisch. Der 25 Lichtjahre von der Sonne entfernte, bläulich-weiß leuchtende Stern gehört zu den hellsten Sternen am Herbsthimmel. Formalhaut ist ab den ersten Oktobertagen abends tief am Südhorizont zu sehen. Weil sein Licht die horizontnahen Luftschichten passiert, scheint der Stern besonders stark zu funkeln, manchmal sogar in bunten Farben zu leuchten, weil sein Licht gebrochen wird.