wissen.de Artikel
Versicherungsdarlehen
Eine bekannte Form der Immobilienfinanzierung ist auch das Versicherungsdarlehen. Es wird von vielen Versicherungsgesellschaften angeboten - und lohnt sich meistens nicht.
Bessere Zinskonditionen beim Versicherungsdarlehen
Kapitallebensversicherungen geben gute Provisionen und
Margen für die Vertreter ab. Baufinanzierungen ergänzen außerdem
gut das Portfolio der Versicherer. Deshalb gibt es so genannte Versicherungsdarlehen,
die meist etwa mit einem halben Prozent günstigeren Zinssätzen als
bei Banken und Sparkassen angeboten werden.
Ablauf des Versicherungsdarlehens
Diese
Darlehensform gehört dabei zu den „vorfinanzierten“. Es
wird eine Kapitallebensversicherung mit einer Auszahlungsprämie und einer
festen Laufzeit abgeschlossen. Parallel wird über die gleiche Höhe
ein so genanntes Festdarlehen abgeschlossen, das während der gesamten
Laufzeit zwar verzinst, aber nicht getilgt wird. Am Ende der Laufzeit von
Versicherung und Darlehen wird dann der aufgenommene Kredit mithilfe der Versicherungsprämie
komplett bezahlt. Sprich: Als monatliche Rate fallen die Zinsen aus dem Kredit
und die Einzahlungen in die Kapitallebensversicherung an.
Nachteile des Versicherungsdarlehens
Da
während der kompletten Laufzeit der Versicherung kein einziger Euro in
der Baufinanzierung getilgt wird, lässt sich leicht ersehen, dass diese
Form der Finanzierung zum einen sehr unflexibel ist und zum anderen kaum günstiger
als ein normales Annuitätendarlehen sein kann. Außerdem variieren
die Raten für die Versicherung - aufgrund des Todesfallrisikos
- je nach Eintrittsalter. Wichtig weiterhin: Neue Kapitallebensversicherungsverträge
haben nur einen so genannten Garantiezins von 2,75 Prozent. Das ist eine ziemlich
mickrige Sparrate. Deshalb werben Versicherungen häufig mit der prognostizierten
Ablaufleistung der Policen. Wer darauf baut, baut auf Sand. Das zeigen gerade
die großen Schwierigkeiten der Lebensversicherer in den Jahren 2001
bis 2003. Sprich: Wer mit einer hohen Ablaufleistung seiner Versicherung fest
rechnet, aber diese nicht erhält, muss nach einigen Jahrzehnten im günstigsten
Fall eine teure Anschlussfinanzierung starten.
wissen.de-Tipp:
Eine Todesfallabsicherung macht für einen Bauherren mit Familie durchaus
Sinn. Empfehlenswert sind hier aber die wesentlich günstigeren Risikolebensversicherungen.
Eine Versicherungsfinanzierung kann sich in Ausnahmefällen für Vermieter
lohnen, da sie dabei über die komplette Laufzeit eine recht hohe Steuerschuld behalten.
Diese sollten aber sicherheitshalber immer nur den niedrigen Garantiezinssatz
als Grundlage für die Ablaufleistung nehmen. Generell gilt dann: Bei
der Auswahl der Gesellschaft hilft die Zeitschrift Finanztest der Stiftung
Warentest mit ihren regelmäßigen Vergleichen.