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Wölfe in Berlin und Brandenburg
Der Vorfahre unseres Lieblingshaustieres
Es ist fast widersinnig, doch wenn der Wolf nie existiert hätte, dann würde es auch den beliebtesten Begleiter des Menschen – vom Bernhardiner bis zum Chihuahua – nicht geben. Neben anatomischen Unterschieden gibt es heute vor allem Differenzen in den Verhaltensweisen von Wolf und Haushund – der domestizierten Form des Wolfs. Diese sind mal mehr und mal weniger auffällig und in der Regel anerzogen oder gezüchtet.
Das Rotkäppchensyndrom
Mit "Rotkäppchen und der böse Wolf" und „Der Wolf und die sieben Geißlein“ hat sich der Mythos des hinterlistigen und gefährlichen „Isegrim“ in den Köpfen der Menschen manifestiert. Dieses Vorurteil abzubauen gehört zu den wichtigsten Zielen, die sich Natur- und Tierschützer gesetzt haben. Ein wichtiger Schritt zur friedlichen Koexistenz von Mensch und Wolf: Das Tier unterliegt dem Naturschutzrecht und darf in Deutschland nicht gejagt werden. Wenn ein Jäger einen Wolf nachweislich zu Tode gebracht hat, drohen ihm empfindliche Geldstrafen. Doch Nutztierhalter gehen auf die Barrikaden, denn sie befürchten, dass ihre Viehbestände durch reißerische Überfälle der Wölfe gemindert werden könnten. In der Tat: Schafe, Ziegen, Hühner und sogar Rinder könnten zum Speiseplan des Wolfes gehören. Doch verhindert das ausreichende Nahrungsangebot in den Wäldern wie Wildschweine, Rot- bzw. Damwild und Hasen in der Regel, dass er sich Nutztieren nähert. Zudem ist der Wolf eines der scheuesten Wildtiere überhaupt und kommt nur in absoluten Notsituationen in die Nähe von Menschen und Bereichen, in denen Menschen Geruchsspuren hinterlassen haben.
Der Wolf kehrt zurück