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Nachhaltig Mineralwasser trinken mit „Wasserhelden“
Einwegflaschen und der Transport ein Problem
Wenn es um das Verpacken von Flüssigkeiten geht, sind PET- oder Einweg-Plastikflasche die Verpackung Nummer eins. Auf dem Markt machen PET-Flaschen einen Anteil von etwa 52 Prozent aus. Allein pro Stunde werden in Deutschland 1,9 Millionen dieser Flaschen verbraucht.
Neben den Ressourcen, wie etwa Rohöl, die für jede neu produzierte Flasche aufgewendet werden müssen, belastet die Produktion das Klima. Zudem erzeugen sie eine Menge Abfall. Jährlich entstehen dadurch 470.000 Tonnen Müll. Dazu kommt, dass ein Großteil der Flaschen trotz des Pfandsystems nicht zurückgebracht wird und deshalb auf dem Müll landet.
Auch der Transport der Flaschen stellt eine Belastung dar. Mineralwasser in Einwegflaschen wird in der Regel doppelt so weit transportiert wie das in Mehrwegflaschen. Dies geschieht jedoch aus einem guten Grund, denn Einwegflaschen weisen über weite Transportwege eine bessere CO2 Bilanz auf, da sie aufgrund ihres vergleichsweise sehr leichten Gewichts deutlich weniger CO2 verbrauchen als schwere Glasflaschen. Daher sind Glasflaschen, wenn man sich die CO2-Bilanz anschaut, lediglich regional die umweltfreundlichere Gebindeform. Das Startup Wasserhelden hat diese Lage erkannt.
Um dieses Problem zu lösen, arbeitet das Startup „Wasserhelden“ mit Partnern in ganz Deutschland zusammen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es dem Startup, die Wasserhelden Glasflasche in ganz Deutschland als umweltfreundlichste Lösung mit der besten CO2-Bilanz anzubieten. Denn so können Glasflaschen in ganz Deutschland konsumiert werden, ohne dass eine solch schwere Flasche sich auf weite Reise begeben muss. „Wasserhelden“ nutzt also die vorteilhafte Wiederverwendbarkeit sowie die wichtigen, kurzen Transportwege.
Gemeinsam gegen das Problem kämpfen
Die Grundidee dabei ist, dass regionale Brunnen zusammenarbeiten und vernetzt sind. Auf diese Art und Weise muss das Mineralwasser nie größere Wege zurücklegen und kann in ganz Deutschland in wiederbefüllbaren Glasflaschen angeboten werden.
In einem Interview mit der Getränkezeitung Meininger sagte Sven Heiser, Geschäfts- und Vertriebsleiter bei Wasserhelden, dass das Mineralwasser bundesweit von der Quelle bis zum Geschäft nie lange Strecken zurücklegen müsse. Durch die kurzen Wege wird automatisch weniger CO2 ausgestoßen und die Umwelt weniger belastet.
Dabei möchten die Wasserhelden in Zukunft mit verschiedensten Quellen in ganz Deutschland zusammenarbeiten, die Mineralwasser für die Marke abfüllen. So werden die kurzen Wege eingehalten und die regionalen Quellen unterstützt. Der erste Partner des Startups ist VILSA-BRUNNEN in Niedersachsen.
Glas statt Plastik
Nicht nur der Transport von Plastikflaschen schadet der Umwelt, sondern, wie bereits erwähnt, auch das Material selbst. Das Startup „Wasserhelden“ setzt auf Mineralwasser in Glasflaschen, die können nämlich bis zu 50 Mal verwendet und überall abgefüllt werden, da die Wasserhelden ein deutschlandweites Poolgebinde der GDB nutzen. Zudem ist Glas deutlich besser für die Umwelt als Rohöl.
Daneben wird für die Etiketten auf den Flaschen ausschließlich recyceltes Papier benutzt und das zu 100 Prozent. Auch die Deckel kommen ohne Plastik aus.
Der erste Partner
Seit Sommer 2020 sind die ersten Produkte in den Märkten verfügbar. Zunächst beschränkt sich das Liefergebiet auf das nördliche Deutschland. Hier sitzt nämlich der erste Kooperationspartner von Wasserhelden. Die VILSA-BRUNNEN Otto Rodekohr GmbH ist die erste Brunnen, der für das Startup abfüllt. Ziel ist es, mit weiteren Partnern in ganz Deutschland zusammenzuarbeiten, um überall kürzeste Transportwege und Regionalität zu gewährleisten. Mit VILSA hat man allerdings schon einen starken und vor allem erfahrenen Partner an Board, denn das Unternehmen wurde bereits vor über 100 Jahren gegründet.
Projekte neben dem Mineralwasser
Das Startup „Wasserhelden“ steht allerdings nicht nur für nachhaltigen und regionalen Mineralwasserkonsum, sondern engagiert sich auch für Umwelt- und Sozialprojekte. Das erste Projekt ist eine Aufforstung in Kenia in Kooperation mit Treedom. Hier werden neue Nutzbäume im sogenannten „Heldenwald“ gepflanzt. Das sorgt für weniger CO2 in der Atmosphäre und soll die Kleinbauern vor Ort unterstützen. Für die Bäume im Heldenwald können Nutzer und Konsumenten auch Partnerschaften übernehmen. Unterstützen kann man das Startup natürlich, wenn man ihre Produkte kauft. Auf diese Weise kann man einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Zudem werden regionale Quellen und Brunnen gestärkt und die Wirtschaft angekurbelt. Die Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Produkten war gefühlt noch nie stärker als heute. Das hat Wasserhelden erkannt. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, in welche Richtung sich das Unternehmen noch entwickeln wird.