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Wer wird Bundeskanzler 2021?

So ist die aktuelle Lage

In der Presse wird längst schon über das Thema spekuliert und die Landtagswahl in Bayern dürfte die Diskussion auch wieder angeheizt haben. 2021 wird in Deutschland wieder gewählt und eines ist für viele Bürger klar: Die Person des Bundeskanzlers dürfte sich ändern. Doch wie stehen die Chancen tatsächlich? Und wer hätte eine Chance auf den Posten, wenn es doch Neuwahlen gibt und wesentlich früher gewählt wird? Diese Überlegung ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn wenn die Landtagswahl in Hessen für einige Parteien ebenso desaströs wird, wie in Bayern, könnte die GroKo kippen. Dieser Artikel schaut sich die Ergebnisse der Buchmacher einmal genauer an und erklärt, wer neben Merkel Chancen auf den Posten hat.

Das Bundeskanzleramt - wer zieht 2021 dort ein? Wer hat die besten Chancen?

pixabay.com, LoboStudioHamburg (CC0-Lizenz)

Merkel auch 2021 Favoritin

Grundsätzlich haben es Buchmacher und Tippwillige heute nicht leicht. In der Politik sieht es anders aus, als beispielsweise bei den beliebten Bundesligameistertipps. Während in der Liga neben dem haushohen Favoriten immer noch etliche Mitstreiter und ein Geheimfavorit für Abwechslung und Tippauswahl sorgen, so sieht die deutsche Parteienlandschaft mitunter so karg aus, wie der erste Tabellenplatz der Liga oder der Sieger der Champions League einem Dejávu gleicht. Da wären laut Evgeny Krinitsyn, Sportanalyst bei Portal sportwettentest.net - beginnend von hinten:

  • Alexander Gauland - insgesamt wurden bislang 300 Euro auf ihn gesetzt, was eine Wettquote von 81 Prozent bedeutet. Der größte Einsatz, ganze 50,00 Euro, wurde übrigens in Rostock in den Topf geworfen. Würde es der Außenseiter 2021 schaffen, bekäme der Tipper ganze 4.050 Euro.
  • Alice Weidel - auf die Schweizerin tippen auch einige, insgesamt wurden 450 Euro gesetzt. Das bringt eine Quote von 34 Prozent. Wie auch bei Gauland gilt hier, dass die AfD wahlweise alleinige Kraft werden müsste, oder aber, einen Koalitionspartner findet.
  • Angela Merkel - mit einer achtprozentigen Quote ist auch die aktuelle Kanzlerin mit dabei. Bislang wurden 200,00 Euro auf eine Wiederwahl gesetzt. Gleichfalls wird jedoch von der Jungen Union deutlich geäußert, dass Kanzlerschaften begrenzt sein müssten - und somit wäre Merkel raus.
  • Andrea Nahles - sie teilt sich mit Merkel die Wettquote. Aktuell wären ihre Chancen schlechter, da die Partei kaum Führungsreife erhält.
  • Jens Spahn - der Gesundheitsminister mischt fröhlich in vielen Ressorts mit, also auch im Tippspiel. Mit einer Quote von 6 lässt er die aktuelle Kanzlerin und die SPD-Chefin hinter sich.
  • Annegret Kramp-Karrenbauer - mit einer Quote von 3 ist sie der Spitzenreiter. Über 1.000 Euro wurden bereits auf sie gesetzt. Sie könnte im Dezember den Parteivorsitz der CDU übernehmen und somit das neue Zugpferd werden.

Die Quoten beziehen sich freilich nur auf das »Wen« der Bundestagswahl im Jahr 2021.

Was sagen die politischen Umfragen zu den Parteien aktuell?

Kurz vor der Hessenwahl ist das Politikkarussell recht munter und es wird immer häufiger in den Medien überlegt, ob die Bundestagswahl 2021 nicht vorgezogen werden würde. Denn gerade die etablierten Parteien befinden sich in vielen Bundesländern auf dem Sinkflug und sollte sich dieser Trend in Hessen fortsetzen, ist es fraglich, ob sich die SPD noch in einer Koalition halten kann. Wären jetzt erst Bundestagswahlen gewesen, hätte es vermutlich das folgende Ergebnis gegeben:

  • CDU/CSU - die Union würde gerade noch auf 27 Prozent der Stimmen kommen. Im Vergleich zur Umfrage zwei Wochen zuvor hat das Parteienbündnis ein Prozent verloren.
  • Grüne - die Grünen wären mit Abstand die zweitstärkste Kraft und erhielten 20 Prozent der Stimmen. Das ist eine Verbesserung um drei Prozent.
  • AFD - die drittstärkste Kraft mit 16 Prozent.
  • SPD - hier ging es wieder herunter - ganze drei Prozent. Die SPD würde aktuell nur noch auf 14 Prozent kommen.
  • Linke - die Linken wären mit 10 Prozent dabei.
  • FDP - die FDP würde auf 8 Prozent der Stimmen kommen.

Hinsichtlich der Frage, wer der nächste Kanzler wird, ist das Politbarometer ebenfalls interessant. Denn nicht nur zeigt es, dass einige der Buchmacherfavoriten ohne Koalition überhaupt keine Chance hätten, die Favoriten würden sich bei möglichen Koalitionen auch gegenseitig im Wege stehen. Die Umfrage zeigt aber auch, dass es - sollte es Neuwahlen geben - zu einer Mega-Koalition aus CDU/SPD/FDP/Grüne kommen könnte.

Zudem gibt es die Frage, die nach der bayerischen Landtagswahl immer wieder gestellt wurde. Auf die Frage, wie notwendig Veränderungen in den Parteispitzen sind, kommen die Antworten:

  • Merkel - für 54 Prozent der Befragten macht sie ihre Arbeit als Kanzlerin zwar gut, dennoch wünschen sich 56 Prozent, dass sie nicht länger im Amt bleibt. Eine Wiederwahl wird von den Wählern daher nicht gewünscht.
  • Nahles - gerade einmal 37 Prozent der Befragten fänden es gut, wenn sie überhaupt weiterhin den Job als SPD-Vorsitzende macht.

Spahn, Kramp-Karrenbauer, aber auch Gauland und Weidel werden in den Umfragen gar nicht berücksichtigt. Das könnte sich im Dezember ändern, wenn in der CDU der neue Parteivorstand gewählt wird. Sollte Merkel nicht wiedergewählt werden, liegt der Verdacht nahe, dass die Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer die Spitzenposition übernimmt.

Gleichfalls dürfte in der kommenden Woche die Frage gestellt werden, wie es an der Spitze der SPD weitergehen wird, die weiterhin interne Kämpfe ausfechtet. Sollte die Partei auch in Hessen ähnlich miserable Werte holen, muss es unweigerlich zu Änderungen kommen, die sich wiederum auf die Buchmacherszene auswirken werden.

Bis 2021 ist noch viel Zeit und es könnte sich viel ändern - trotzdem ist die Momentaufnahme sehr interessant.

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Fazit - Politik zum Wetten

Warum nicht einmal auf den nächsten Bundeskanzler tippen? Zugegeben haben es die Wettfreunde nicht allzu einfach, da die Führungspositionen der Parteien eher rar gesät sind, dennoch stehen etliche Tipps offen. Vielleicht sollte vor dem Einsatz aber das Nachspiel der Hessenwahl abgewartet werden, denn es ist durchaus möglich, dass sich in der einen oder anderen Partei an der Spitze etwas ändert.

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