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Der Weg in die Selbstständigkeit

Auf eigenen Beinen stehen und größtmögliche Unabhängigkeit erlangen ist der Traum vieler Menschen. Nicht umsonst wächst der Anteil an Personen, die in die Selbstständigkeit wechseln und sich von dem unbeständigen Arbeitsmarkt abweisen.

Wer nicht auf Sand bauen will, benötigt eine professionelle Vorbereitung.

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Dabei muss der Weg in die Selbstständigkeit wohl überlegt und gut geplant sein. Nicht jeder ist zum Unternehmertum geboren und sich nur aus der Not heraus selbstständig zu machen, kann dem eigentlichen Vorhaben schaden.

Der Unternehmer-Typus

Ob jemand die Qualifikationen zum Unternehmer mitbringt, kann durch eine ehrliche Selbstreflexion beantwortet werden. Dazu muss sich jeder erstmal selbst die Frage stellen, welche Erwartungen er an einen Gründer und Unternehmer hat. Welche Stärken und Fähigkeiten werden für die geplante Betätigung benötigt, welche davon werden bereits mitgebracht und welche müssen noch erworben werden?

Dazu ist es wichtig die eigenen Stärken und Schwächen genau zu kennen. Wer hierin Schwierigkeiten hat, sollte für eine genaue Einschätzung Freunde und Bekannte zu Rate ziehen. Einige der wichtigsten Fähigkeiten für erfolgreiche Unternehmer sind:

  • Überzeugungskraft
  • Ausdauer
  • Stressresistenz
  • Multitaskingfähigkeit
  • Verantwortungsvoll
  • Geschäftstüchtigkeit

Der Weg in die Selbstständigkeit ist dabei oft mit harter Arbeit und einigem an Stress verbunden. Wer von sich weiß, dass er die Flinte schnell ins Korn wirft, ist da als Unternehmer eher ungeeignet. Eine hohe Ausdauer, einhergehend mit einer hohe Eigenmotivation und der Fähigkeit auch mit stressigen Situationen gut umgehen zu können, ist grundlegend für jedes neu zu gründende Unternehmen.

Zudem sollte eine gewisse Entscheidungsfreudigkeit vorausgesetzt werden. Denn oftmals müssen grade zu Anfang jede Menge Entscheidungen getroffen werden und dies teilweise in relativ kurzer Zeit. Außerdem ist einiges an Überzeugungskraft und Verkaufstalent erforderlich. Andere Menschen müssen von den eigenen Ideen und Produkten überzeugt werden. Ein Unternehmer sollte daher in der Lage sein, die eigenen Produkte zu bewerben, ohne sie in irgendeiner Art und Weise klein zu reden.

Auch mit Geld sollte der zukünftige Unternehmer gewissenhaft und verantwortungsvoll umgehen können. Eine gute finanzielle Planung gehört zu den wichtigsten Bausteinen einer erfolgreichen Selbstständigkeit. Immerhin scheitern die meisten Neugründungen nicht an den guten Ideen der Gründer, sondern an mangelnder Liquidität.

Zu den wichtigsten Fragen bei der Selbstständigkeit gehört die Frage nach der Finanzierung.

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Die finanzielle Absicherung für den Unternehmenserfolg

Die ersten fünf Jahre gelten bekanntlich als sie schwierigsten und damit entscheidenden Jahren. Fast jedes zweite Unternehmen scheitert innerhalb dieser Zeit. Am erfolgreichsten sind aktuell die Unternehmen aus Forschungs- und entwicklungsintensiven Bereichen. Allerdings ist auch gerade dort zu Beginn einiges an Investitionen nötig. Eine realistische Kostenaufstellung und Finanzplanung gehört daher zu den ersten Schritten bei einer geplanten Selbstständigkeit.

Außerdem sollten die verfügbaren Finanzquellen bekannt sein. Gewöhnlich dient die Hausbank dabei als erste Anlaufstelle. Gerade in der Anfangsphase wird häufig ein Kredit oder auch teilweise mehrere Kredite benötigt. Doch die Zurückhaltung des Bankenwesens erfordern immer häufiger auch alternative Finanzierungswege.

Ob nicht kreditwürdig wegen zu wenigen Sicherheiten, einem falschen Schufa-Eintrag  oder bereits bestehender Kredite bei anderen Kreditinstituten - die eigene Bank kann schnell einen Grund finden den Kredit zu verweigern und dadurch einen finanziellen Engpass hervorrufen. Einige Kreditunternehmen wie Maxda ermöglichen daher eine Kreditaufnahme auch ohne Schufa-Eintrag. Dadurch wird das eigene Schufa-Ranking wegen einer Kreditaufnahme nicht verschlechtert und die Kreditwürdigkeit bei anderen Kreditinstituten bleibt bestehen.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten werden durch verschiedene Förderprogramme gestellt. Die KfW-Bank weist eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten auf und unterstützt Neugründer ebenfalls durch Kreditvergabe. Zudem zeigt sie auf, welche Förderungsmöglichkeiten es gibt, die zu dem geplanten Unternehmen passen. Allerdings gibt es keine Garantie, dass der angefragten Förderung beziehungsweise dem angefragten Kredit auch entsprochen wird.

Immer häufiger finden auch Finanzierungsmöglichkeiten über Crowdfunding-Projekte statt. Dazu wird das eigene Projekt auf einer Crowdfunding-Plattform beworben. Findet es genügend Anhänger, finanzieren diese einen vorher festgelegten Betrag. Meist handelt es sich dabei nur um eine Summe, die zur Finanzierung der Anfangsphase gedacht ist. Als alleiniges Finanzierungsmittel ist es nur bei sehr kostengünstigen Formen der Selbstständigkeit geeignet.     

Eine ständige Überprüfung der Kostenentwicklung gehört zur Selbstständigkeit dazu.

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Die Umsetzung

Um die Finanzierung oder eine Förderung zu erhalten müssen allerdings so gut wie immer bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Eine der wichtigsten davon ist ein überzeugender Business-Plan. In diesem muss ersichtlich werden, dass sich der Gründer ausgiebig mit der Materie beschäftigt hat. Pläne und Ziele müssen dort übersichtlich und in einer realisierbaren Umsetzung dargestellt werden. Je überzeugender der Business-Plan ausfällt, desto wahrscheinlicher und leichter kommt es zu den benötigten finanziellen Mitteln.

Natürlich ist der Businessplan nicht nur dazu gedacht die erforderlichen Kredite zu erhalten. In erster Linie dient er auch dem Gründer selbst als Leitfaden, an dem er sich in den ersten Monaten gut orientieren kann. Zielgruppe, Produktplatzierung, Marktanalyse, Finanzierung und Werbemaßnahmen werden dort hinreichend ausgearbeitet. Zum Businessplan dazu gehört auch der entsprechende Finanzplan. Dort werden die nötigen Investitionskosten, der geplante Umsatz und der Kapitalbedarf dargelegt. Somit wird deutlich welcher Bedarf an Fremdkapital nötig ist. Dabei muss berücksichtigt werden, dass gerade in der Anfangszeit auch einiges an Geld in Werbemaßnahmen gesteckt werden muss, um den erforderlichen Kundenkreis zu erhalten und auszubauen.

Zu Anfang ist auch einiges an Zeit nötig, das Geschäft aufzubauen und marktgerecht aufzustellen. 40-Stunden-Wochen gelten nicht für Selbstständige, zumindest nicht während der Gründungsphase. Es sollten zudem Meilensteine gesetzt werden, um in regelmäßigen Abständen das Erreichte mit den gesetzten Zielen abzugleichen. Dadurch wird auch schnell erkennbar, wenn an der eigenen Strategie etwas geändert werden muss. Der richtige Zeitpunkt für eine Vergrößerung des Unternehmens oder für eine Ausweitung oder Einschränkung auf bestimmte Produktzweige bleibt somit immer im Blick und ermöglicht eine rechtzeitige Anpassung an den Markt. 

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