Wahrig Herkunftswörterbuch
Ton
Klang, Akzent, Art des Sprechens, Schattierung (von Farben)
♦
mhd.
tōn, dōn „Melodie, Lied, Laut, Ton, Stimme“,ahd.
tonus ist eine Entlehnung auslat.
tonus „Spannung (der Saiten); Laut, Klang“, → tonal, → TonusTon: den Ton angeben
Wir reden vom Tonangeber, wenn wir jemanden meinen, der die Richtung bestimmt oder vorgibt. Das Wort ist – ebenso wie das von der Redewendung ein Prinzip reiten stammende Substantiv Prinzipienreiter – zu einer heute noch sehr gebräuchlichen Redensart gebildet, nämlich den Ton angeben „maßgebend sein“. Es ist aber nicht der „Stimmungston“ gemeint, den der Dirigent dem Chor oder Orchester vorgibt, sondern der Ton im Sinne von „Tonart“ oder „Melodie“. Seit dem 18. Jahrhundert ist diese auch im Französischen in der Form donner le ton oder im Italienischen in Form von dare il tono auftretende Redensart im Deutschen in übertragener Bedeutung belegt. Freiherr von Knigge, der wesentlich dazu beitrug, das frz. le bon ton im Deutschen als guter Ton „höflicher Umgang, Anstand“ zu etablieren, schreibt im dritten Teil von Roman meines Lebens in Briefen herausgegeben: „Man sieht da die Menschen mehr ihrem Instincte folgen, statt daß in einer Residenz sich alles nach dem Ton stimmt, den der Fürst angiebt […].“
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