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Intermodal reisen

wissen.de-Autorin Lena Riemenschneider, Okt. 2012

...von verschiedenen Fortbewegungsmöglichkeiten soll auch Städtern ohne eigenes Fahrzeug größtmögliche Flexibilität verschaffen und sogar den freiwilligen Verzicht auf ein Auto begünstigen. Neue Medien spielen dabei eine wichtige Rolle.

 

Mobilität 2.0

In einigen Großstädten Deutschlands machen öffentliche und jederzeit zugängliche Leihfahrräder seit einiger Zeit Schule. Und auch leihbare (Elektro-) Autos werden immer beliebter. Dazu bedarf es in der Regel nichts weiter als einer Anmeldung beim Anbieter und bestenfalls ein Smartphone. Aber auch auf konventionellem Wege, zum Beispiel per telefonischer Anmeldung, ist das Mieten der Fortbewegungsmittel möglich. Intelligente Verkehrsmanagementsysteme sollen zukünftig immer mehr ausgebaut und durch CarSharing-Angebote ergänzt werden. Das soll nicht nur die größtmögliche Flexibilität der Nutzer ermöglichen, sondern auch die Schwächen von Massentransportmitteln ausmerzen.

 

Eine Vision

Touristin in New Orleans
thinkstockphotos.de/Getty Images/Jupiterimages/Brand X Pictures

Intermodalität ist laut Fremdwörterbuch die Kombination verschiedener Verkehrsträger wie Straße, Schiene, Wasser und Luft. Verkehrsplaner wollen dieses Prinzip so weit ausbauen, dass vor allem in Städten öffentlicher Nah- und Fernverkehr – also nicht nur Verkehrsträger sondern auch Verkehrsmittel – so geschickt verwoben wird, dass nicht nur eine Individuallösung (also z. B. ein eigenes Auto) hinfällig ist, sondern auch Energieverbrauch und Treibstoffkosten reduziert werden können. Aufgrund hoher Anschaffungs- und Unterhaltungskosten hat das Auto sein Image als Statussymbol laut Umfragen ohnehin eingebüßt. Dem Nutzen alternativer Verkehrsmittel und dem Prinzip „mieten, statt besitzen“ stehen Städter folglich offen gegenüber.

 

Das Smartphone als Wegweiser von morgen

Navigation mit GPS
shutterstock.com/knotsmaster
Das Navigationssystem ist längst ständiger und vertrauenswürdiger Begleiter von Autofahrern. Auch Fußgängernavigation und Sightseeing per „Augmented Reality“ via Smartphone werden immer beliebter und ersetzen Stadtkarten und -führer. Ergänzt werden diese Angebote zukünftig von Apps, die als Auskunftsschalter, Ortungsgerät, Routenplaner und universelle Vertriebsplattform fungieren. Somit wird es möglich sein, die Verkehrsvernetzung intelligent zu nutzen, so dass sich unangenehme Wartezeiten in Staus oder an Bahnhöfen und das langwierige Suchen von bestimmten Punkten erübrigen. Das Nutzen geschieht dabei ohne nachzudenken. Denn das Smartphone informiert automatisch über Störungen im Verkehrsnetz und gibt Vorschläge für alternative Lösungen beziehungsweise Verkehrsmittel und bei Bedarf auch für interessante Orte und Stationen in der Nähe. Dazu ist es nötig, dass der Nutzer jederzeit geortet werden kann und dies lässt Datenschützer erschaudern. Inwiefern es dahingehend tatsächlich Schwächen und Risiken zu befürchten gibt, bleibt Zukunftsmusik, die auch mit hoher Wahrscheinlichkeit noch lauter wird.

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