Die Iren wären, ehrlich gesagt, kaum auf die Idee gekommen, nur zum Spaß durch ihr schönes Land zu wandern. Wer zu Fuß unterwegs war, wollte ein Ziel erreichen, etwa die Verwandten im Nachbardorf besuchen, zur Kirche gehen oder auch ins Pub.Erst die Urlauber, vor allem die Besucher aus den deutschsprachigen Ländern, brachten die Iren auf den Geschmack. Heute schultern auch sie den Rucksack – auf den Wanderwegen trifft man mittlerweile auch viele einheimische Urlauber.
Apropos Wanderwege. Auch sie sind folglich relativ neu für Irland. 1982 wurde der erste ausgeschilderte Pfad, der Wicklow Way, eröffnet. Seither ging es aber zügig voran, mittlerweile durchziehen 31 Wege mit einer Gesamtlänge von mehr als 3000 Kilometer das Land. Alle sind ausgezeichnet mit dem Wanderer-Piktogramm und gelben Pfeilen.
Die Wanderer müssen wahrlich nicht über die Talente einer Bergziege verfügen, um die immer wieder neue Panorama-Ausblicke garantierende Insel im Fußgängertempo zu erkunden. Die meisten Wege führen am Ufer des Meeres oder der Flüsse entlang.
Selbst wenn es einmal in die Berge geht, liegt die Steighöhe selten über 300 Meter. Und wo nötig, sind natürlich kleine Brücken und Trittsteige entstanden. Schließlich fehlt es, zumindest an den Endpunkten der Tagesetappen, nicht an Pubs und Herbergen. Irland tut schließlich was für seine "Laufkundschaft".