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Königsstadt Marrakesch - Zauber des Orients

Marrakesch ist ein Ort der orientalischen Magie, voller Farben und Düfte. Perle des Südens wird die Stadt daher auch genannt. Sie liegt zwischen dem Atlantik und der Sahara und lockt mit warmen Temperaturen sogar im Winter. Das Gefühl von 1001 Nacht bekommt man innerhalb der Stadtmauern der roten Stadt – im Trubel der marokkanischen Märkte und in den Ruheoasen herrschaftlicher Paläste, Gärten und Innenhöfen.
MAH

Zwischen Basaren und Ruheoasen

Die zahllosen Palmen ragen schon von weitem über die Stadtmauer hinaus und stehen im dunklen Kontrast zu den verschneiten Gipfeln des Atlasgebirges, zu dessen Füßen die Stadt liegt – wie eine Fata Morgana. Von außen kann man das bunte Leben, das innerhalb der Mauern herrscht, nur erahnen.

Die Mauern von Marrakesch mit dem Hohen Atlas im Hintergrund.

fafou / thinkstock

Herz von Marrakesch und Mittelpunkt des Lebens ist der Djemaa el Fna, der Platz der Gehenkten. Noch vor 100 Jahren wurden hier besonders schlimme Verbrecher getötet und ihre Köpfe zur Schau gestellt. Heute treffen sich Verkäufer und Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler und Henna-Malerinnen und der Platz gilt als größtes Open-Air-Restaurant der Welt. Bis tief in die Nacht herrscht ein buntes und lautes Treiben und gerade hier mischen sich die Touristen mit den Einheimischen.

Der Suq: Tanz um den Preis

Ein Fest für alle Sinne: der Gewürzmarkt von Marrakesch.

Mariusz Prusaczyk / thinkstock

Der Djemaa el Fna wird umgeben von einem Labyrinth aus Straßen und Märkten, den Suqs. Bunt, laut und schnell geht es hier zu, es wird verkauft, gehandelt und gefeilscht – wie in einem Tanz um den Preis. Die Basare sind etwas für alle Sinne und an jeder Ecke gibt es unzähliges zu probieren, zu riechen und zu sehen.

Wer der Hektik nach einem ereignisreichen Tag voller Eindrücken entkommen will, übernachtet am besten in einem der vielen traditionellen Riads, den typischen Stadtpalästen mit den bezaubernden Innenhöfen mit Brunnen, Gärten und Sitzmöglichkeiten. Wer ein Riad in der Medina, der Altstadt, nimmt, ist mittendrin – aber sobald man hinter den dicken Mauern verschwindet, lässt man die Hektik und den Lärm vor der Tür. Wie eine kleine ruhige Oase bieten sie die Möglichkeit, sich vom aufregenden Tag zu erholen.

Paläste, Gärten und Moscheen

Innenhof der Medersa Ben Youssef.

Neben dem Djemaa al Fna gibt es aber noch vieles anderes in Marrakesch zu sehen. Wie beispielsweise die Medersa Ben Youssef, die im 14. Jahrhundert gegründete Koranschule. Als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten zeichnet sie sich durch ihre filigrane Stuck- und Mosaikarbeit aus. Das morgenländische Meisterwerk wuchs im sechzehnten Jahrhundert zur größten islamischen Hochschule des Maghreb heran. Genauso beeindruckend sind die Koutoubia-Moschee und ihre Minarette, dem Wahrzeichen der Stadt. 77 Meter ragt der Turm für den Gebetsrufer in die Höhe und ist so von fast allen Plätzen in der Stadt zu sehen.

Wie gemalt: Der Garten der Villa Majorelle.

Eine weitere Attraktion ist der Jardin Majorelle. Einst lebte hier der französische Maler Jaques Majorelle, der rund um sein Haus einen bezaubernden Garten anlegte und das Haus in sein knalliges Blau tunkte. Später übernahm der berühmte Modeschöpfer Yves Saint Laurent das Grundstück, restaurierte das Haus und den Garten, in dem er später auch begraben wurde.

Sehenswert ist auch der Bahia Palast aus dem 19. Jahrhundert: „Die Glanzvolle“ oder „die Strahlende“ wird er auch genannt. Auf 8.000 Quadratmetern findet man über 160 Räume und zahlreiche Innenhöfe, die zu den schönsten in ganz Marokko zählen. Das prachtvolle Gebäude lockte auch schon Hollywood und verzaubert in mehreren Filmen mit dem Charme seiner maurischen Bauweise. Dies sind nur drei der zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören unzweifelhaft noch der El-Badi Palast, die Menara- Gärten und die Saadir-Gräber.

Traditionelle Gerberei und Färberei in Marrakesch.

Zwischen Morgen- und Abendland

Die Stadt ist im Wandel und zurzeit irgendwo zwischen Tradition und Umbruch. Man findet den Zauber des Orients überall und doch schleichen sich westliche Lebensstile immer mehr ins Leben der Marokkaner und beeinflussen auch den Tourismus. Wie viel man von Orient und Okzident in seinem Urlaub möchte, ist jedem selbst überlassen, denn kaum eine Stadt in Marokko vereint die verschiedenen Welten so gut wie Marrakesch.

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