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Nachhaltiges Reisen mit dem Fahrrad

Biwaklager

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Klimaerwärmung und Nachhaltigkeit spielen eine stetig wachsende Rolle in den Köpfen vieler Menschen. Umso verständlicher, dass sich Verbraucher zunehmend Gedanken um ihren eigenen Energieverbrauch machen. Die betrifft natürlich auch Urlaubsreisen. Auf den geliebten Urlaub möchte man nicht verzichten – doch wie gelingt es, umweltschonend zu verreisen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? Eine ideale Möglichkeit für Naturliebhaber ist das Reisen mit dem Fahrrad. Warum es so umweltschonend ist und worauf Sie achten können, um eine gute Zeit zu haben, erklärt der folgende Artikel.

Was ist nachhaltiges Reisen?

Dass Reisen per Kreuzfahrtschiff oder mit dem Flugzeug eine wahre Umweltsünde sind, ist mittlerweile weitestgehend bekannt. Doch es gibt auch andere Verhaltensweisen, die Urlauber an den Tag legen, die häufig wenig nachhaltig sind. Dazu gehört es beispielsweise, Take-Away-Food in Plastikverpackungen zu bestellen oder Müll in der Natur zu hinterlassen. Auch die Übernachtung in Hotels kann die Umwelt belasten, wenn diese keinen Wert auf Energiesparen und Nachhaltigkeit legen. Dann werden häufig am Buffet Nahrungsmittel verschwendet oder es wird viel Müll produziert, beispielsweise durch kleine Packungen von Shampoo und Duschgel. Nachhaltig zu reisen heißt, auf all diese Dinge möglichst zu verzichten.

Radreisen sind diesbezüglich ideal: Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, bedeutet, keinerlei konventionellen Kraftstoff zu benötigen. Wer Beschwerden hat oder sich seines eigenen Fitnessstandes nicht vollkommen sicher ist, kann auch auf ein E-Bike zurückgreifen. E-Bikes nutzen zwar elektrischen Strom zum Antrieb, sind jedoch immer noch deutlich umweltschonender als beispielsweise Autos. Wer sich die Zeit nimmt, um Preise zu vergleichen und Angebote zu checken, kann auch immer wieder günstige Modelle finden. Radreisen sind außerdem nicht nur auf Deutschland begrenzt. Wer etwas Zeit mitbringt, kann theoretisch beinahe die ganze Welt bereisen. Und man erlebt seine Umwelt noch einmal ganz anders, wenn man mit dem Rad unterwegs ist, als aus dem Zug oder dem Auto. Zudem wird beim Radfahren meist weniger Müll produziert. Dadurch, dass man nicht unbegrenzt Gepäck mitnehmen kann, ist man automatisch darauf angewiesen, minimalistisch unterwegs zu sein. Dies wiederum begünstigt den Einsatz weniger und dafür vielseitig einsetzbarer Gegenstände.

Bikepacking
Auf dem Fahrrad ist die Natur deutlich näher als im Auto – auch wenn man die gleiche Straße nutzt.

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Verbundenheit mit der Natur

Viele Radreisende sind mit dem Zelt unterwegs und schlafen in der Natur. Doch auch, wenn man unterwegs in Unterkünften oder Hotels übernachtet, fühlt man sich bei Radurlauben oft sehr naturverbunden. Dadurch, dass man den ganzen Tag im Grünen ist, erlebt man besonders intensiv, wie die Umgebung sich verändert. Man hat viel Zeit, um die Landschaft zu betrachten und mit allen Sinnen zu genießen. Auch für die Gesundheit hat das Radfahren einige Vorteile. Radfahren ist gesund, trainiert den Körper und belebt Geist und Seele. Sich draußen in der Natur zu bewegen, stellt einen wunderbaren Ausgleich zum Alltag im Büro oder am Schreibtisch dar. Vor allem in einer Zeit, in der wir es gewohnt sind, innerhalb kürzester Zeit an jeden Ort zu gelangen, hilft das Radfahren dabei, zu entschleunigen. Es lehrt uns Langsamkeit und Geduld. Aus diesem Grund sind Radreisen auch eine so gute Möglichkeit, um Stress zu reduzieren und den Kopf abzuschalten.

Wie findet man nachhaltige Unterkünfte?

Es gibt viele Strategien, die Hotels und Unterkünfte nutzen, um nachhaltiger zu werden. So können sie beispielsweise Müll reduzieren und energiesparender agieren, indem sie auf erneuerbare Energien zurückgreifen. Einige Hotels installieren auch Solarzellen auf ihren Dächern oder bauen ihr eigenes Essen an. Vielleicht gibt es auch vegane oder vegetarische Verpflegung, die klimafreundliche Ernährung ermöglicht. Doch wie findet man solche nachhaltigen Urlaubsziele? Das Angebot an möglichen Urlaubslocations ist mittlerweile so groß, dass es gar nicht so leicht ist, nachhaltige Orte zu finden. Eine Möglichkeit ist es, einschlägige Suchportale nach nachhaltigen Kriterien zu durchstöbern. Darüber hinaus gibt es auch Gütesiegel, die nachhaltigen Unterkünften verliehen werden. Einige davon sind „Bio Hotels“, das „EU Ecolabel“, „Green Globe“ oder „Green Key“. Darüber hinaus ist es oft aufschlussreich, sich die Bewertungen derer durchzulesen, die diese Hotels bereits besucht haben.

Oft erfährt man dadurch auch, ob die Unterkunft weitestgehend von Einheimischen geführt wird oder ob es sich um eine größere Kette handelt. Ist Erstes der Fall, stehen die Chancen gut, dass man mit seinem Aufenthalt dort auch lokale Strukturen unterstützt. Zuletzt kann man sich vorab auch anschauen, ob es in der Unterkunft Veranstaltungen gibt. Wenn ja, welcher Art sind diese? Handelt es sich beispielsweise um geführte Wanderungen oder Ausflüge in die Natur, die einen nachhaltigen Eindruck haben? Dann ist es sicherlich ein gutes erstes Zeichen. Wer sich vorab ein paar Gedanken darüber macht, wo er auf der Reise unterkommt und mit dem Rad oder unterwegs ist, reist äußerst nachhaltig. Die Umwelt und oft auch der Geldbeutel werden es einem danken.

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