Lang gewartet und heiß ersehnt hat der Schriftsteller Günter Grass den Literaturnobelpreis. Den bekommt er, und zwar nicht bloß für sein Erstlingswerk, die "Blechtrommel", mit dem ihm 1959 ein Stück Weltliteratur gelang. Sondern sein gesamtes Oeuvre wird belohnt. Jahrelang war er als heißer Kandidat des Nobelpreiskomitees gehandelt worden, aber immer leer ausgegangen. Grass gilt als streitbarer Geist. Zuletzt kritisierte er Lafontaine, mit dem er – zumindest bislang – befreundet war. Lafontaine hat sich nämlich seinen Frust über den verlorenen Machtkampf mit Schröder in dem Buch „Das Herz schlägt links“ von der Seele geschrieben. Grass antwortet darauf in aller Öffentlichkeit: „Halt's Maul! Trink deinen Rotwein.“
Was sonst geschieht: Ohne Angabe von Gründen legt Finanzminister Oskar Lafontaine am 11. März 1999 sein Mandat nieder und tritt als SPD-Vorsitzender zurück.
Und: Zehn Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ziehen Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin. Zum Medienschlager wird auch die Parteispendenaffäre. Sie bringt durch Berichte über schwarze Kassen, geheime Konten und nicht angegebene Spenden den Altbundeskanzler Helmut Kohl und die neue Parteiführung um Wolfgang Schäuble in Bedrängnis. Und im Sport verabschieden sich mit Steffi Graf und Boris Becker zwei Tennis-Asse und Lieblinge der Deutschen vom Spielfeld.
Zu guter Letzt ein Fazit: Für die Jugend der 90er Jahre gehören zwei Dinge zu den größten Errungenschaften: Handys und das Internet. Ende der 90er Jahre piepst und klingelt es in Bus, Bahn und auf der Straße. Die Jugendlichen können sich kaum vorstellen, dass man sich vor früher noch treffen musste, um miteinander zu sprechen! Heute ist man überall und immer erreichbar. Und es gibt Chatrooms. Manche haben allerdings einen Haken: Eine Minute Liebe kostet was.
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