Lexikon
Dublin
irisch Baile Atha Cliath, Hauptstadt (seit 1922) und größte Stadt der Republik Irland, Verwaltungssitz der ostirischen Grafschaft Dublin, in der Provinz Leinster (Laighin), an der Mündung des Liffey (An Life) in die Irische See, 506 000 Einwohner, als Agglomeration 1,1 Mio. Einwohner; wichtigstes Kultur- und Bildungszentrum Irlands; katholischer und anglikanischer Erzbischofssitz; Trinity College (gegründet 1591; älteste Universität Irlands, mit berühmter Bibliothek), National University (gegründet 1909) und City University (gegründet 1989), Akademien, Forschungseinrichtungen; 1991 Kulturstadt Europas; Sitz der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen; Museen und Galerien (Nationalmuseum und -galerie, Museum für moderne Kunst); mehrere Theater, Konzerthaus; Christ Church Cathedral (1172; 1871–1875 restauriert), St. Patrick’s Cathedral (1191; Ende des 19. Jahrhunderts restauriert), Schloss (1202–1228), historische Bauten im georgianischen Stil, zahlreiche Parkanlagen (u. a. Phoenix Park), Half Penny Bridge (1816), The Spire (120 m hohe Metallnadel, 2003 fertig gestellt, als neues Wahrzeichen Dublins); zoologischer und botanischer Garten; wichtigstes Finanz- und Handelszentrum Irlands, berühmte Bierbrauereien und Brennereien, Bekleidungs- und Nahrungsmittelindustrie, pharmazeutische, elektronische und chemische Industrie, Softwareproduktion, Maschinenbau; Tourismus; wichtigster Hafen Irlands, Kanalverbindung zum Shannon (An tSionna), internationaler Flughafen.
Geschichte
Die um 841 entstandene dänische Wikingersiedlung am Ufer des Liffey wurde 902 von den Iren erobert. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts konnten die Skandinavier zurückkehren und den Ort neu befestigen. 1152 wurde Dublin Erzbistum, 1170 durch anglonormannische Streitkräfte erobert. Es fiel 1171 als erste Stadt Irlands an die englische Krone. 1204 erhielt Dublin eine Burg. 1317 behauptete es sich gegen die schottische Invasion unter Robert Bruce. Während die Stadt im 17. Jahrhundert prosperierte, erfolgte im 19. Jahrhundert ein wirtschaftlicher Niedergang. 1905 wurde in Dublin die nationalistische Sinn-Feín-Bewegung gegründet. Die Stadt war 1916 Zentrum des irischen Osteraufstands und wurde 1922 Hauptstadt Irlands.
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