Lexikon
Traum
Erlebnisse (vor allem optische Vorstellungszusammenhänge und Affekte), die während des Schlafes auftreten, nicht der Kontrolle des Wachbewusstseins unterliegen (z. T. unkoordinierte Hirnrindenprozesse) und später nur teilweise erinnert werden können. Äußere Symptome des Traums sind vor allem elektrisch messbare Augenbewegungen (Rapid eye movement, REM-Phasen) und Gehirnströme. Der normale nächtliche Tiefschlaf ist gewöhnlich von vier bis fünf Perioden geringer Schlaftiefe unterbrochen. Vorwiegend in diesen Perioden, die bis zu je 40 Minuten dauern, träumt der Mensch. Behinderung des Träumens kann zu seelischen Störungen führen. Der Inhalt des Traums wird in vielen Kulturen als göttliche (prophetische) Offenbarung aufgefasst (Wahrtraum). Nach S. Freud sind Körperreize, Tageserlebnisse, Kindheitserinnerungen sowie aktuelle Wünsche und Konflikte das Rohmaterial der Träume. Die Traumarbeit besteht in einer Verdichtung, Verschiebung und symbolischer Darstellung dieses Materials, soweit es von der Zensur des Ich abgelehnte Wünsche umfasst, so dass der erinnerbare (manifeste) gegenüber dem ursprünglichen, nun verdeckten (latenten) Trauminhalt entstellt ist. Die Deutung des Traums (als wichtiges Hilfsmittel in der Psychoanalyse) besteht im Bewusstmachen des latenten Trauminhalts. – Viele Anzeichen sprechen dafür, dass auch höher entwickelte Tiere träumen.
Vom Traum während des Schlafes ist zu unterscheiden der Tag- oder Wachtraum, ein Wachzustand mit herabgesetzter rationaler Kontrolle und weitgehend ausgeschalteten Umgebungsreizen, bei dem, von der Fantasie geleitet, unreale oder gewünschte Vorstellungen ausgemalt werden.
Bereits lange vor der erst im 20. Jahrhundert einsetzenden wissenschaftlichen Untersuchung war der Traum Gegenstand der Religion, Philosophie und Literatur. In den Glaubenstexten aller Weltreligionen spielt er als Medium göttlicher Botschaften und Weisungen ebenso eine Rolle wie in Märchen und Mythen oder in der Weltdeutung der Romantiker, die den Traum als Zugang zu einer tieferen Wirklichkeit betrachteten. Seit der Antike gibt es Versuche, den Traumbildern Bedeutungen beizulegen und sie als symbolisch zu lesende Weissagungen zukünftiger Ereignisse oder Handlungsanweisungen zu interpretieren. Traumdeutung.
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