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20 Jahre Google - eine Suchmaschine verändert die Welt

Seit 20 Jahren durchforsten wir mit Google das Internet: Was als kleines Startup begann, ist heute die wichtigste Suchmaschine der Welt. Doch Google hat nicht nur die Internetsuche revolutioniert. Der milliardenschwere Konzern mischt inzwischen in fast allen Bereichen der digitalen Welt mit - von digitalisierten Büchern, über Online-Kartendienste, bis hin zu Handy-Betriebssystemen. Dabei gerät er allerdings immer wieder in die Kritik.
DAL, 05.09.2018

Google ist heute der unangefochtene Marktführer unter den Internet-Suchmaschinen und gilt als die meistbesuchte Website der Welt.

iStock.com, MichaelJay

"Googeln" steht heute als Synonym für das sekundenschnelle Auffinden von Informationen im Internet. Viele Menschen können sich ein Leben ohne die Suchmaschine des berühmten Konzerns kaum noch vorstellen: Google ist die meistbesuchte Webseite der Welt und bearbeitet jeden Tag mehr als drei Milliarden Suchanfragen.

Angefangen hat diese Erfolgsgeschichte mit der Entwicklung eines ganz besonderen Algorithmus: "Dieser sollte die Relevanz von Internetseiten aufgrund ihres Verlinkungsgrads mit anderen Webseiten bestimmen - der sogenannte PageRank", erläutert Michaela Geierhos, Expertin für Digitale Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn. Genau diese Idee der US-amerikanischen Studenten Larry Page und Sergei Brin war es, die neu war und die Suchmaschine von allen anderen zuvor dagewesenen unterschied.

Evolution des Google-Logos seit 1998

Google, Public Domain

Aus Back Rub wird Google

Die erste Version programmierten Page und Brin ab 1996 noch zuhause, unter dem Arbeitstitel Back Rub - Rückenmassage. Schnell nannten sie ihre Suchmaschine aber dann doch in Google um, in Anlehnung an die mathematische Bezeichnung "Googol", die für eine Eins mit 100 Nullen steht. Wie viel Potenzial in Google steckte, erkannte Sun-Microsystems-Mitgründer Andreas von Bechtolsheim. Er half den beiden Studenten mit einem Start-Kapital von 100.000 US-Dollar aus.

Das Problem: Page und Brin konnten den großzügigen Scheck nicht einlösen, da ihre Firma damals nicht existierte. Also registrierten sie Google am 4. September 1998 als Unternehmen. Von da an nahm die Karriere der Suchmaschine Fahrt auf. Nicht nur der neue Ansatz, statt eines redaktionell gepflegten Web-Katalogs einen smarten Algorithmus für die Internetsuche zu verwenden, brachte Google dabei so schnell voran.

Android, Googles Betriebssystem für mobile Geräte, steht beispielhaft für die Marktmacht des Internetgiganten.

Public Domain

Internetsuche - und noch viel mehr

Ebenso clever war die Idee des Startups, wie sich damit Geld verdienen ließ: mit kleinen Werbeanzeigen im Umfeld der Treffer, die thematisch zur Suche des Nutzers passen. Wie viel für solche Anzeigen bezahlt werden muss, regelt Google bis heute über automatische Bieterverfahren. Dank dieser ertragreichen Einnahmequelle wuchs Google immer weiter, wurde immer mächtiger und bekannter - so bekannt, dass der Rechtschreibduden das Verb "googeln" 2004 in seine 23. Auflage aufnahm.

Doch bei der Internetsuche blieb es nicht: Getreu dem Ziel, alle Informationen der Welt zu organisieren, fing der Konzern schon bald damit an, in großem Stil Bücher einzuscannen. Auf Google Books folgten weitere Dienste wie Google Maps, Gmail, Google Earth, Android und Youtube. Dabei geriet der Internetriese jedoch wiederholt in die Kritik.

Was weiß Google über mich?

Autoren und Verleger sahen Urheberrechte verletzt, Medienverlage ihre Existenz bedroht, weil Google Nachrichtenschnipsel aus ihren Onlineangeboten kostenlos verbreitete, Preissuchmaschinen fühlten sich benachteiligt. Das blieb nicht ohne Folgen: Schon zweimal wurde Google von der Europäischen Union zu Strafen in Milliardenhöhe verdonnert. Einmal wegen unfairen Wettbewerbs bei der Shopping-Suche, ein anderes Mal im Zusammenhang mit Android.

Auch in Sachen Datenschutz steht Google unter Beschuss: Weiß der Internetkonzern inzwischen möglicherweise zu viel über seine Nutzer? Erst vor wenigen Wochen musste sich Google dafür rechtfertigen, dass Androidtelefone ständig Ortungsdaten speichern - selbst wenn die Nutzer dies eigentlich nicht möchten.

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