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Achtung Blutsauger - Das warme Wetter weckt die Zecken
Die Zecken sind nicht nur in Wäldern und Auen auf Beutezug, zunehmend werden sie auch in städtischen Parks gesichtet. Selbst im Ballungsraum Berlin sind laut einer Untersuchung fast alle Hunde mehr oder weniger von Zecken befallen. Von den weltweit über 800 bekannten Zeckenarten sind 20 in Deutschland heimisch. Am häufigsten macht es sich die Schildzeckenart Ixodes ricinus, besser als Holzbock bekannt, auf einem Wirtstier gemütlich. Dieser Blutsauger ist nicht allzu wählerisch und befällt über 200 verschiedene Tierarten. Aber auch die Auwaldzecke treibt in Deutschland derzeit ihr Unwesen. Sie fällt besonders durch ihr marmoriertes Rückenschild auf und wird deshalb auch Buntzecke genannt.
Zecken sind wahre Überlebenskünstler
Das Lebenselixier aller Zecken ist Blut, das sie in all ihren Entwicklungsstadien zum Überleben brauchen. Gleichzeitig ist die Zecke ein Hungerkünstler. Etwa 90 Prozent ihres Lebens verbringt sie nicht auf ihrem Wirt, sondern in dessen Umfeld. Dort kann sie über ein Jahr lang ohne Nahrung unbeschadet überstehen. Für viele Hunde- und Katzenbesitzer ist die Zecke längst der große Wermutstropfen in der geliebten Natur. Der eigentliche Zeckenstich hat zwar für die Tiere nur geringe Folgen. Die Blutsauger können aber mit dem Biss Erreger übertragen, die bei Mensch und Tier gefährliche Infektionen auslösen.
Zecken übertragen etliche Krankheiten
In unseren Breitengraden ist die Borreliose von großer Bedeutung, die vom Gemeinen Holzbock übertragen wird. Doch damit nicht genug. Diese Zeckenart überträgt außerdem die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die beim Menschen eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute hervorrufen können. Für Bewohner von FSME-Risikogebieten ist die Impfung in jedem Fall empfehlenswert. Ein Impfstoff für Tiere steht jedoch nicht zur Verfügung.
Die Auwaldzecke hingegen ist für die Übertragung verschiedener Parasiten bekannt. So überträgt sie etwa die Erreger der Babesiose, einer Erkrankung, die in manchen Aspekten der Malaria ähnelt und unter anderem beim Menschen und beim Hund auftritt. In Mittelmeerländern spielt darüber hinaus die Ehrlichiose bei Hunden eine Rolle. Solche Parasitosen gewinnen durch den vermehrten Import von Hunden aber auch bei uns an Bedeutung. Zunehmend rückt auch eine weitere durch Zecken übertragene Infektionserkrankung, die Anaplasmose, in das Blickfeld der Veterinärmedizin.
Der Schutz für Hund und Katze
Doch wie können wir Hund und Katze vor der Zeckeninvasion schützen? Die Tiere regelmäßig nach den hungrigen Spinnentieren absuchen und diese absammeln, das ist zwar aufwendig, bietet jedoch einen sehr guten Schutz. Für Tiere, die sich viel im Freien aufhalten, sind Zecken-abwehrende oder-abtötende Präparate jedoch unverzichtbar. Diese müssen über die gesamte Zeckensaison hinweg oder sogar ganzjährig angewendet werden. Dabei ist es wichtig, sich exakt an die Anwendungsempfehlungen zu halten, um einen möglichst lückenlosen Zeckenschutz zu gewährleisten. Bei besonders gefährdeten Hunden kann eine Borreliose-Impfung empfehlenswert sein. Für Katzen und auch Menschen gibt es diesen Schutz jedoch nicht.
(11.03.2014)
Weitere Informationen:
http://ots.de/syhIU
Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.