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Allein reisen - Tipps für den Solourlaub
Ganz ohne Begleitung verreisen, ein fremdes Land entdecken und neue Menschen kennenlernen: Für manch einen mag dies nach purer Entspannung ohne Kompromisse klingen - für andere dagegen kommt schon der Gedanke an einen Solourlaub einem Albtraum gleich. Vor allem Angst vor Einsamkeit und Langeweile halten manche Reisende von einem Urlaub ohne Familie, Partner und Freunde ab. Sie wollen besondere Urlaubsmomente gemeinsam mit vertrauten Personen erleben.
Darüber hinaus kann auch die Sorge vor Verständigungsproblemen oder den mit einem Solotrip verbundenen Risiken ein Argument gegen das Alleinreisen sein, wie eine Umfrage des Online-Reisevermittlers Urlaubsguru kürzlich gezeigt hat: Was ist, wenn unterwegs etwas passiert, ich krank werde oder einen Unfall habe? All diese Bedenken sind auf den ersten Blick gut nachvollziehbar. Doch lohnt es sich wirklich, auf eine Reise zu verzichten, nur weil sich keine Begleitung findet? Viele Argumente gegen das Soloreisen können sich im Nachhinein auch als Vorteile herausstellen - und ein solcher Urlaub eine bereichernde Erfahrung sein.
Tipp 1: Vorbereitung ist alles
Wer sich trotz heimlicher Bedenken zum ersten Mal ans Alleinreisen wagt, sollte vor allem eines tun: sich gut vorbereiten. Zu wissen, was einem im Reiseland erwartet, hilft nicht nur gegen die Nervosität, sondern beugt auch unangenehmen Überraschungen vor. Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes sind die wichtigsten Informationen zu Einreisebestimmungen, Impfempfehlungen und Reisewarnungen für die jeweiligen Länder zusammengefasst.
Zudem ist es ratsam, Erfahrungen anderer Alleinreisender nachzulesen. So wird häufig recht schnell klar, ob sich ein bestimmtes Reiseziel für den Solourlaub empfiehlt oder eher nicht. Laut Urlaubsguru bieten sich für Alleinreisende zum Beispiel Bali und Island als Ziele an. Island steht seit Jahren an der Spitze des Global Peace Index und Bali ist als beliebtes Backpacker-Land ein idealer Ort, um schnell neue Kontakte zu knüpfen. Doch es muss nicht gleich eine Fernreise sein: Wer sich nicht sicher ist, ob ihm diese Art des Verreisens wirklich liegt, könnte es zunächst einmal mit einem Kurztrip versuchen - zum Beispiel nach Porto oder Lissabon.
Tipps 2: Sicherheitsnetz für den Ernstfall
Solo zu verreisen bedeutet auch, in möglichen Notfällen allein zu sein. Umso wichtiger ist es, für solche Situationen Vorkehrungen zu treffen. Das bedeutet zum einen, sich um ein Handy zu kümmern, das im Ausland zuverlässig funktioniert. Zum anderen sollten Alleinreisende im Idealfall mindestens eine Person über ihre aktuellen Pläne und Reisefortschritte auf dem Laufenden halten: Wo halte ich mich gerade auf? Was unternehme ich in den nächsten Tagen?
Wissen Familienmitglieder oder Freunde über solche Dinge Bescheid, bemerken sie schneller, wenn etwas passiert sein könnte - und können gegebenenfalls reagieren. Wer einen längeren Tagesausflug vor hat und sich unsicher fühlt, kann zudem das Personal in seiner Unterkunft über seine Pläne informieren. Die Angestellten helfen in der Regel gerne bei Fragen und können unter Umständen besser einschätzen, ob zum Beispiel ein bestimmter Tour-Anbieter seriös ist.
Tipps 3: Vorsorgen für Unfall und Krankheit
Wohl nichts ist schlimmer, als alleine im Ausland krank und nicht versichert zu sein. Wer sich für eine längere Zeit außerhalb von Europa aufhält, sollte daher auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung abschließen. So ist die medizinische Versorgung im Krankheitsfall gesichert und es fallen keine horrenden Kosten für etwaige Krankenhausbesuche und Medikamente an. Auch Sorgen über einen Rücktransport nach Deutschland müssen sich Versicherte im Ernstfall dann nicht machen. Bei der Wahl der passenden Reiseversicherungen kann zum Beispiel die eigene Krankenkasse helfen. Auch die Verbraucherzentrale gibt Tipps zu diesem Thema.
Tipp 4: Kontakte knüpfen
Alleine zu reisen muss nicht ununterbrochenes Alleinsein bedeuten. Wer sich schnell einsam fühlt, bemüht sich einfach im Reiseland um Anschluss: Neue Bekanntschaften ergeben sich im Hostel meist ganz spontan - die Teilnahme an organisierten Aktivitäten oder Touren kann ebenfalls eine Möglichkeit sein, andere Menschen kennen zu lernen. Womöglich werden aus manchen von ihnen sogar Reiseabschnittsgefährten.
Doch ein Gefühl von Einsamkeit und Heimweh kann selbst an den schönsten Orten und im Kreis der nettesten Mitreisenden aufkommen. In diesem Fall hilft der Kontakt zu vertrauten Daheimgebliebenen. Ein kurzes Telefonat oder ein paar aufmunternde Worte per Textnachricht reichen oftmals schon, um das unangenehme Gefühl abzuschütteln und mit Freude auf die kommenden Urlaubstage zu blicken.