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Aller Anfang ist schwer: Profis unterstützen Jobsuchende beimBerufseinstieg
„Welchen Beruf könnte ich ausüben?“ - Eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Für manche stellt sie sich zudem mehr als einmal im Leben. Aber selbst wenn ein klarer Berufswunsch besteht, reicht das nicht immer aus, um tatsächlich eine Anstellung im gewünschten Bereich zu bekommen. Häufig sind spezielle Qualifikationen oder Bedingungen an einen Job geknüpft, an denen manche Bewerberinnen und Bewerber von vornherein scheitern. Drei engagierte Profis haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Jobsuchenden den Berufseinstieg zu erleichtern.
Jobs ab 50 plus: Die Erfahrung zählt
„Bewerber sollten nicht älter als 35 Jahre sein“. Dieses Anforderungsprofil ist weit verbreitet. Menschen ab 50 haben es deshalb schwer auf dem Arbeitsmarkt. Doch gerade ältere Arbeitnehmer verfügen über eine hohe fachliche Qualifikation sowie soziale und methodische Kompetenzen. Das weiß auch die Leiterin der Akademie 50 plus in Ludwigsfelde, Silke Mengs: „Ziel unseres Projekts ist es, dem Bedarf der regionalen Wirtschaft entsprechend, Erfahrungen von älteren Arbeitssuchenden mit den Leistungsanforderungen der Wirtschaft zusammenzuführen.“ Und die Bilanz kann sich sehen lassen. Beratungen, Qualifizierungen und arbeitsmarktorientierte Projekte haben bislang dazu geführt, dass mehr als 120 Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer eine Beschäftigung aufnehmen konnten.
Gewusst wie: Frauen ans Netz
„Oh nein, die verlangen einen sicheren Umgang mit Computern. Das kann ich ja gleich vergessen.“ Gerade Frauen haben immer noch Berührungsängste mit neuen Technologien und scheitern bei einer Bewerbung an dieser Hürde. Elisabeth Seidel, Vorstandsfrau des Vereins Kompetenz für Frauen e.V. in München will Frauen diese Ängste nehmen. Das Projekt „KommIT - Frauen in IT und Multimedia“ bietet spezifischen Unterricht, praktische Anwendung von PC-Technik in der Schule und extra für Frauen und Mädchen konzipierte Veranstaltungen wie die Mädchen-Computer-Tage. „Wir wollen Frauen dazu ermutigen, die sich ihnen bietenden Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ergreifen und zu einem steigenden Anteil von Frauen auch in Führungs- und Entscheidungsgremien beitragen,“ beschreibt Elisabeth Seidel ihre Motivation.
Erfolgreich bewerben: Profis helfen weiter
Selbst wenn die fachlichen Qualifikationen stimmen: Viele Jobsuchende scheitern am Bewerbungsgespräch, weil sie einfach nicht wissen, was sie dort erwartet: „Assessment-Center - was soll das denn sein?“ Dieses inzwischen für Großunternehmen typische Auswahlverfahren, bei dem neben Qualifikation auch Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Intelligenz gestestet wird, übt Dr. Andreas Bell mit Studenten. „Unser Assessment-Center-Training probt den Ernstfall. Auch der Crashkurs Textverarbeitung und die Schreibwerkstatt geben Studenten einiges Rüstzeug fürs Berufsleben“, so Andreas Bell. Er ist Referent und Coach an der Katholischen Hochschulgemeinde in Frankfurt. Die Gemeinde bietet Studenten Coaching und Seminare an, um ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.
Aller Anfang ist schwer, aber die Beispiele von Silke Mengs, Elisabeth Seidel und Dr. Andreas Bell zeigen, dass es viele Wege gibt, Jobsuchenden den Berufseinstieg zu erleichtern oder erst zu ermöglichen. Um auch andere zu motivieren, sich für Jobsuchende einzusetzen, haben sie sich mit ihrem Engagement der Initiative TeamArbeit für Deutschland angeschlossen. Die Initiative wurde im Juni 2003 von Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister Wolfgang Clement und engagierten Bürgerinnen und Bürgern ins Leben gerufen. TeamArbeit für Deutschland motiviert, stärkt und vernetzt den Einsatz gegen Arbeitslosigkeit und für mehr Ausbildungsplätze.
Mehr Informationen zur Initiative gibt es unter www.teamarbeit.de.