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Ein Zufall rettete Adolf Hitler das Leben ...

Kurz nachdem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler am 8. November 1939 die Feier der nationalsozialistischen "Alten Kämpfer" im Münchner Bürgerbräukeller zur Erinnerung an den Vorabend des Putsches von 1923 verlassen hat, explodiert eine Bombe. Die Explosion fordert sieben Tote und 63 Verletzte, von denen einer am 13. November stirbt.

Chronik Jahresband 1939

Wegen einer Reise nach Berlin hatte die Zusammenkunft schon gegen 20 Uhr, eine halbe Stunde früher als üblich, begonnen, und Hitler hatte die "Alten Kämpfer" ungewöhnlich rasch wieder verlassen.

Für die Propaganda steht fest, dass die Spuren der Täter, für deren Ergreifung eine Belohnung von 600 000 Reichsmark ausgesetzt wird, nach London zum britischen Geheimdienst Secret Service und in die Schweiz zum früheren Hitler-Vertrauten Otto Strasser führen.

Verantwortlich ist jedoch ein Einzelgänger: Johann Georg Elser, ein 36-jähriger Schreinergeselle aus Württemberg. Er wird eine halbe Stunde vor der Münchner Explosion beim Versuch des illegalen Grenzübertritts in die Schweiz in Konstanz verhaftet und legt am 14. November ein Geständnis ab. In rund 35 Nächten hatte er eine selbstkonstruierte Zeitbombe in den Pfeiler des Bürgerbräukellers hinter Hitlers Rednerpult eingebaut. Gefolgt war der Einzeltäter in seinem Tun allein seinen moralischen Überzeugungen. Er kam ins Konzentrationslager und wurde am 8. April hingerichtet, exakt einen Monat vor Ende des Zweiten Weltkriegs und des Dritten Reiches.

Elser hatte sich einen Tag für sein Attentat ausgesucht, an dem alles, was in der NSDAP Rang und Namen hatte, versammelt war: Goebbels, Ribbentrop, Himmler, Hitler... Wäre der Anschlag geglückt - der Lauf der Geschichte wäre ein anderer gewesen.

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