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»Es war zu gigantisch«
Aus dem Bericht der Londonder Zeitung „Daily Herald“ vom 1. Juni 1942 über den britischen Luftangriff auf Köln am 30. Mai 1942, den ersten sog. Tausend-Bomber-Angriff:
»Es war die vernichtendste Anderthalbstunde, die ein Zielgebiet jemals erlebt hat... »Gebt's ihnen, genau unter das Kinn«, so lautete die Botschaft von Luftmarschall Harris, Chef des Bomberkommandos, an seine Piloten und Besatzungen. Das taten sie auch. Sogar die Deutschen gaben zu, dass »schwerer Schaden« angerichtet wurde. Unsere Piloten konnten Rauch und Feuer von der holländischen Küste aus sehen -140 Meilen entfernt...
Unsere Bomber kamen über Köln genauso schnell und pünktlich an, wie sie in England gestartet waren. Köln verwandelte sich rasch in Leuchtfeuer, das die anfliegenden Bomber bereits von der holländischen Küste anzog. »Es war zu gigantisch, um wahr zu sein«, sagte der Pilot einer Halifax. »Doch es war echt genug, als wir ankamen. Unter uns brannten in jedem Stadtteil Häuser... Es gab überall Flugzeuge«, sagte er. »Der Himmel über Köln war belebt wie Piccadilly Circus. Ich konnte jeden einzelnen Bombertyp in unserer Streitmacht im Schein des Mondes und der Brände erkennen.« Die Scheinfeuer, die die Deutschen gewöhnlich auf offenem Feld in der Umgebung Kölns entzündeten, schrumpften zur Bedeutungslosigkeit...«