Lexikon

Kammermusik

ursprünglich das vokale und instrumentale Musizieren in kleinem Kreis, wie es vor allem in Privatsalons und Zimmern (italienisch camera) von Fürsten und Adeligen gepflegt wurde. Aus dieser Funktion ergaben sich Charakteristika wie kleine Besetzung, gemäßigte Lautstärke und z. T. große Virtuosität. Dadurch unterschied sich die Kammermusik grundlegend von der Musik, die für Kirchen oder das Theater bestimmt war, was sich auch in der Gattungsbezeichnung Cantata da camera oder Sonata da camera (im Gegensatz zur Sonata da chiesa) niederschlug. Im 18. Jahrhundert wurde die Kammermusik auch in bürgerlichen Kreisen beliebter, man verband mit ihr zunehmend eine kunstvollere Kompositionstechnik. Diese Entwicklung erreichte mit den Streichquartetten von J. Haydn ihren Höhepunkt.
Formale Grundlage der Kompositionen war meist die Sonatenform, die im 19. Jahrhundert neben der Sinfonik besonders in kammermusikalischen Kompositionen ausdifferenziert wurde. Zugleich entwickelte sich das bis ins 20. Jahrhundert vorherrschende Verständnis von Kammermusik als Musik in solistischer Besetzung für unterschiedliche Instrumente auch unter Einbeziehung der Singstimme (Streich- und Klaviertrios, Quartette, Quintette, Lieder, Duette usw. mit Instrumentalbegleitung, Werke für Soloinstrument und Klavier sowie für Bläser- und gemischte Ensembles). Äußerer Rahmen blieb lange das häusliche Musizieren, erst im ausgehenden 19. Jahrhundert drang die Kammermusik in den Konzertbetrieb vor. Seit dem 20. Jahrhundert wird das Attribut „Kammer“ auch in anderen Zusammenhängen verwendet, wenn eine kleine Besetzung vorgesehen ist (Kammeroper, Kammerorchester, Kammerchor); jedoch handelt es sich dabei in der Regel nicht um Kammermusik im engeren Sinne.
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