Lexikon

Berg

Alban, österreichischer Komponist, * 9. 2. 1885 Wien,  24. 12. 1935 Wien; Schüler A. Schönbergs; verband in seinen Werken die Zwölftontechnik mit einer expressiven Tonsprache; begann mit Liedern (z. T. instrumentiert wie„ünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg“ 1913 und 1952); die Zusammenarbeit mit A. Schönberg inspirierte ihn zu Instrumentalwerken („Drei Orchesterstücke“ 1914; Konzert für Violine und Orchester 1935). Als bedeutendstes musikalisches Zeugnis des Expressionismus gilt die Oper „Wozzeck“Wozzeck“ (nach G. Büchner (1917-1922), während die unvollendete Oper „Lulu“ (nach F. Wedekind, 1976 von F. Cerha fertig gestellt) in Zwölftontechnik geschrieben ist.
Berg, Alban
Alban Berg
  • Erscheinungsjahr: 1925
  • Veröffentlicht: Österreich
  • Verfasser: Berg, Alban
  • Deutscher Titel: Wozzeck
  • Genre: Oper in drei Akten
Die Oper »Wozzeck«, die am 14. Dezember 1925 in der Berliner Staatsoper unter der musikalischen Leitung von Erich Kleiber uraufgeführt wird, gilt als Hauptwerk von Alban Berg (* 1885,  1935). Aus der schon 1921 vollendeten Oper wurde 1924 in Frankfurt am Main »Drei Bruchstücke für Gesang und Orchester« uraufgeführt, die den österreichischen Komponisten über Nacht berühmt machten. Die Berliner Uraufführung wird geteilt aufgenommen. Konservative Kritiker lehnen das Werk radikal ab, große Teile von Presse und Publikum stimmen jedoch begeistert zu. Die Oper, für deren Aufbau Berg fast ausschließlich Formen der frei-atonalen instrumentalen Musik verwendet hat, findet rasch auch im Ausland Verbreitung. 1933 wird »Wozzeck« im Deutschen Reich verboten. Alban Berg verwendet als Libretto eine gestaffelte Fassung des Dramenfragments »Woyzeck« von Georg Büchner (* 1813,  1837). Erstmals fungiert hier ein recht- und besitzloser Angehöriger der Unterschicht als zentrale Gestalt einer Tragödie. Büchner rechnete Woyzeck der sozialen Kategorie »der geringsten unter den Menschen« zu. Woyzeck selbst sagt von sich: »Unseins ist doch einmal unselig in der und der andern Welt, ich glaub ', wenn wir in Himmel kämen, so müssten wir donnern helfen.« Büchner verwendete einen historischen Kriminalfall als Vorlage und stützte sich auf den pathologischen Befund des Barbiers Woyzeck, der 1821 in Leipzig möglicherweise im Zustand zeitweiliger Bewusstseinsstörung seine Frau niedergestochen hatte und 1824 trotz öffentlich geäußerter juristischer Bedenken hingerichtet worden war. Die Kernfrage Büchners richtet sich jedoch nach der sozialen Determination Woyzecks und seines Verbrechens: »Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?« Es sind »die Umstände«, die »außer uns liegen«. Die sozialen Verhältnisse haben Woyzeck zum Verbrecher gemacht.
  • Erscheinungsjahr: 1937
  • Veröffentlicht: Österreich
  • Verfasser: Berg, Alban
  • Deutscher Titel: Lulu
  • Genre: Oper in einem Prolog und drei Akten
Die ersten beiden Akte der Zwölftonoper »Lulu« von Alban Berg (* 1885,  1935), der nach Frank Wedekinds Dramen »Erdgeist« und »Die Büchse der Pandora« auch den Text selbst verfasst hat, werden am 2. Juni in Zürich uraufgeführt. Wie bereits in »Wozzek« (1925) beweist Berg auch hier, dass sich Dodekaphonik und theaterwirksames, spannendes Opernschaffen nicht widersprechen müssen. Die Musik ist aus einer einzigen Zwölftonreihe entwickelt, vielfach werden Formen der absoluten Musik verwendet, hinzu kommen symphonische Zwischenspiele und der Einsatz moderner Tanzrhythmen. »Lulu« findet rasch Verbreitung an allen großen Bühnen Europas. Die deutsche Erstaufführung findet 1953 in Essen statt.
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