Lexikon

Farbstoffe

Farben
anorganische oder organische Stoffe, die der unbelebten und belebten Materie Farbe verleihen. Je nach der Herkunft unterscheidet man: anorganische Mineralfarben, die entweder durch feine Zerteilung natürlich vorkommenden Mineralien (Erdfarben) oder durch chemische Reaktionen hergestellt werden; pflanzliche Farbstoffe, die aus Blüten, Hölzern, Wurzeln gewonnen werden können (z. B. Alizarin, Indigo, Chlorophyll); tierische Farbstoffe (Cochenille, Purpur, Hämoglobin, Haut- und Haarfarbstoffe); synthetische Farbstoffe wie Azofarbstoffe, Indanthrenfarbstoffe, Thiazinfarbstoffe, Cyanine und Triphenylmethan-Farbstoffe. Zu ihrer Herstellung geht man von Destillationsprodukten des Steinkohlenteers (z. B. Anilin) aus (Teerfarbstoffe). Die Verwendung von Farbstoffen ist uralt; jedoch ist seit der Entwicklung der synthetischen Farbstoffe (Mitte des 19. Jahrhunderts, vorwiegend in Deutschland) die Skala der zur Verfügung stehenden Farbnuancen stark erweitert und die Haltbarkeit der Farbstoffe erhöht worden.
Koschenille
Koschenille
Die getrockneten und zerriebenen Weibchen der besonders in Mexiko auf Kaktusplantagen gezüchteten Schildlaus-Art Koschenille lieferten vor Erfindung der Anilinfarben den wichtigen Beizenfarbstoff Cochenille. Färbender Bestandteil ist Karminsäure.
Mauvein
Gefärbte Wolle
Der erste synthetische Anilinfarbstoff, das Mauvein, wurde von W. H. Perkin im Jahr 1856 hergestellt. Das Bild zeigt mit Mauvein gefärbte Seide.
Netz, KI
Wissenschaft

Wie die KI genügsamer wird

Künstliche neuronale Netze sind die Basis des aktuellen KI-Booms. Doch ihre Anwendung und ihr Training verschlingen Unmengen an elektrischer Energie. Forscher suchen deshalb nach Möglichkeiten, sie effizienter zu machen. von THOMAS BRANDSTETTER Schätzungen zufolge benötigt eine einfache Anfrage an den Chatbot „ChatGPT“ etwa 10-...

Lacrymaria olor
Wissenschaft

Ein Einzeller mit Origami-Hals

Nur 40 Mikrometer misst die Mikrobe Lacrymaria olor. Doch wenn das einzellige Lebewesen Beute wahrnimmt, kann es seinen Hals innerhalb von Sekunden auf das 30-fache der eigenen Körperlänge ausfahren. Eine Studie zeigt nun, wie das möglich ist: Demnach ist die Membran am Hals des Einzellers im Ruhezustand auf komplexe Weise...

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