Lexikon
Fröhlich
Gustav, deutscher Schauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor, * 21. 3. 1902 Hannover, † 22. 12. 1987 Lugano; seit den 1920er am Theater und im Film erfolgreich; spielte u. a. in „Metropolis“ 1927, „Barcarole“ 1935; „Gleisdreieck“ 1937; „Die Sünderin“ 1951.
Fröhlich, Gustav
Gustav Fröhlich
© wissenmedia
- Deutscher Titel: Metropolis
- Original-Titel: METROPOLIS
- Land: Deutsches Reich
- Jahr: 1927
- Regie: Fritz Lang
- Drehbuch: Thea von Harbou
- Kamera: Karl Freund, Günther Rittau
- Schauspieler: Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Heinrich George, Rudolf Klein-Rogge
Da die Aufführungen von Fritz Langs
sieben Millionen Mark teurem Filmklassiker »Metropolis« nur gerade
ein Siebtel der Produktionskosten einspielen, werden die Ufa-Studios in eine
ernste Finanzkrise gestürzt. Dieser Fall löst eine heftige Diskussion
über die Verhältnismäßigkeit von hohen Produktionskosten
aus.
Fritz Langs mythisch-romantische Utopie »Metropolis«
spielt in einer Zukunftsstadt, die in zwei Bezirke eingeteilt ist: In den
Hochhäusern hoch über der Stadt wohnen die »Herrenmenschen«,
während die Arbeitermassen unter der Erde für den Reichtum ihrer
Herren arbeiten müssen. Herrscher von Metropolis ist Fredersen, er überwacht
und kontrolliert die Stadt mit allgegenwärtigen Maschinen. Sein Sohn
Freder lehnt die Machenschaften seines Vaters ab, seit er die Arbeiterin und
Freiheitskämpferin Maria kennen gelernt hat. Fredersen versucht sich
der engagierten Kämpferin zu entledigen, indem er von einem irren Wissenschaftler
einen Roboter erfinden lässt, der in Marias Gestalt die Arbeitermassen
dazu aufrufen soll, sich endgültig zu unterwerfen. Gerade noch rechtzeitig
schreiten die wahre Maria und Freder ein: Sie können die Arbeiter retten
und durch ihre Liebe Oberschicht und Arbeiterschaft miteinander versöhnen.
Kritiker werfen Lang vor, dass er die eher banale
Handlung seines monumentalen Stummfilms mit expressionistisch durchkomponierten
Bildarrangements überhöht: Gleichformige Bewegungen riesiger Menschenmassen
und betriebsamer Maschinen werden eindrucksvoll in Szene gesetzt, wobei viele
Aufnahmen tricktechnisch alles bisher da gewesene in den Schatten stellen.
Langs Film gilt als der Erste deutsche Sciencefiction-Film und wird später
zu einem Mythos der Filmgeschichte.
1984 versucht
Giorgio Moroder den Mythos durch eine moderne Bearbeitung, Kolorierung und
Musikuntermalung neu aufleben zu lassen – allerdings ohne viel Wirkung.
- Deutscher Titel: Die Sünderin
- Original-Titel: DIE SÜNDERIN
- Land: Deutschland
- Jahr: 1951
- Regie: Willi Forst
- Drehbuch: Gerhard Menzel, Georg Marischka
- Kamera: Václav Vich
- Schauspieler: Hildegard Knef, Gustav Fröhlich, Robert Meyn
Willi Forsts Film »Die Sünderin« löst sofort nach der Uraufführung am 18. 1. 1951 eine heftige öffentliche Diskussion über die moralischen Grenzen im Film aus.
Eine kurze Nacktszene mit Hildegard Knef ist Auslöser des bis dahin größten Skandals im deutschen Film. Vor allem Kirchenvertreter protestieren gegen den drohenden Sittenverfall und fordern die Gläubigen zu Demonstrationen auf. Das Resultat: Millionen Zuschauer strömen in die Kinos, vor denen es z.T. zu tätlichen Auseinandersetzungen kommt. Obwohl der künstlerische Wert des Films unbedeutend ist, wird er zum Kassenschlager.
Das Mädchen Marina (Hildegard Knef), verstört durch die unmenschlichen Verhältnisse der nationalsozialistischen Gesellschaft im Zweiten Weltkrieg, gerät im Deutschland der Nachkriegszeit auf die schiefe Bahn und wird Prostituierte. Erst die Liebe zu einem todkranken Maler (Gustav Fröhlich) löst eine Wandlung in ihr aus.
Willi Forsts Versuch, die Situation der kriegsbedingt zermürbten deutschen Bevölkerung zu zeigen, misslingt. Die offenkundige Rührseligkeit des Melodrams führt sogar zu nicht beabsichtigten parodistischen Zügen. Hildegard Knef, bis dahin das Sinnbild einer leidgeprüften deutschen Trümmerfrau, verliert dieses Image durch ihre Darstellung der Marina. Obwohl sich die Empörung der Gegner des Films auf ihre Person konzentriert, bleibt ihr Ruhm, und sie wird zum Vamp des deutschen Kinos. Der Film macht auch Hollywood auf sie aufmerksam. 1952 spielt sie unter Henry King in »Schnee am Kilimandscharo«.
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