Lexikon
Golfkrieg
Nach dem Verlust von Khorramschahr war die Illusion nicht mehr aufrechtzuerhalten, das Land Irak mit seinen damals 14 Millionen Menschen könne ohne spürbare Auswirkungen auf die Bewohner Krieg führen gegen den Iran, der eine Bevölkerung von nahezu 50 Millionen besaß. Immer mehr Familien trauerten um Tote. Die irakische Regierung musste bald zugeben, dass die monatliche Verlustrate um die 1500 Mann betrage. In Wahrheit starben weit mehr Menschen an der Front. Saddam Hussein hatte den Krieg begonnen im Gefühl, seinen Staat abgesichert zu haben. Die Finanzreserve des Irak hatte im Jahr 1980 rund 35 Milliarden Dollar betragen. Doch das Bauprogramm für die Hauptstadt [Bagdad] und die Kriegskosten verschlangen das Geld. Als Khorramschahr verloren ging, war die Reserve auf 10 Milliarden Dollar geschrumpft. Der Vorsitzende des Revolutionären Kommandorats war gezwungen, die reichen Ölstaaten darauf vorzubereiten, dass sie ihren finanziellen Beitrag zum Krieg zu leisten hätten, denn schließlich werde die Auseinandersetzung zum Schutz aller Staaten der Arabischen Halbinsel geführt. Die Abwehr der schiitischen Expansionspolitik müsse, so meinte Saddam Hussein, von allen Betroffenen gemeinsam getragen werden. In seinen Gesprächen mit den Monarchen der arabischen Halbinsel erklärte er, dass der Irak diesen Krieg im Interesse der Araber nicht verlieren dürfe. Bräche die irakische Front zusammen, dann würde die schiitische Flut über die östliche Flanke Arabiens hinwegfegen. Die Gesprächspartner nickten bedächtig. Sie konnten es sich nicht leisten, das Schutzangebot Saddam Husseins abzulehnen."
Die verschollenen Schwestern
Die Sonne entstand einst zusammen mit anderen Sternen in einem Sternhaufen. Doch wo sind diese stellaren Geschwister geblieben? von THORSTEN DAMBECK Wüst und leer sei es gewesen und außerdem finster. So soll es der Bibel zufolge zu Anbeginn der Erde gewesen sein. Doch bekanntlich sollte man Bibeltexte nicht allzu wörtlich nehmen...
Gefrierender Schneematsch verletzt Eisbär-Pfoten
Durch den Klimawandel herrschen in der hohen Arktis häufiger Bedingungen, unter denen Schnee und Eis zunächst antauen und dann wieder gefrieren. Dieser Wechsel ist ein Problem für die Eisbären: Der Schneematsch sammelt sich zwischen den Ballen ihrer Pfoten. Wenn er wieder gefriert, kann das Eis tiefe, blutende Schnitte...