Lexikon

Holz

das aus meist verholzten Zellen zusammengesetzte, unter der Rinde liegende Gewebe von Bäumen und Sträuchern, also alles Gewebe, das beim sekundären Dickenwachstum vom Kambium nach innen neu gebildet wird. Die Verholzung beruht auf der Einlagerung von Holzstoffen (Ligninen) in das Cellulosegerüst der Zellwände. In unseren Breiten ruht die Holzbildung im Winter; dadurch, dass das Kambium im Frühjahr weitporiges Frühholz und im Sommer engporiges Spätholz bildet, entstehen im Stammquerschnitt Jahresringe. An ihrer Zahl lässt sich das Alter von Hölzern ziemlich genau feststellen (Dendrochronologie). Meist enthalten nur die äußeren, jüngeren Holzschichten (Splint- oder Weichholz) lebende Zellen, die der Wasserleitung und Speicherung organischer Substanzen dienen; der ältere, innere, tote Kern (Kern- oder Hartholz) dient nur noch zur Festigung des Stammes; er ist meist durch Einlagerung verschiedener, z. T. Fäulnis hemmender Substanzen (Gerb- und Farbstoffe, Harze, anorganische Salze u. a.) fester, schwerer und dunkler als der Splint und daher technisch wertvoll. Typische Kernholzbäume sind: Kiefer, Lärche, Wacholder, Eibe, Eiche, Robinie, Ulme, Walnuss, Mahagoni, Palisander und Teak. Die „Splint“-Bäume Tanne, Fichte, Erle, Ahorn, Birke, Hain- und Rotbuche zeigen nur schwache Verkernung; bei Linde, Pappel und Weide unterbleibt die Verkernung ganz, so dass die Stämme bei Pilzbefall im Alter leicht hohl werden.
Die gefällten Waldbäume werden nach der Holzmessanweisung (Homa) allgemein in Derbholz, Reisigholz und Stockholz eingeteilt, nach dem Verwendungszweck in Nutzholz und Brennholz. Vom Nutzholz werden Stammholz, Derb- und Reisstangen nach dem Festgehalt (Festmeter), Schichtholz nach dem Raumgehalt (Raummeter) berechnet. Das Brennholz wird zu Stößen aufgearbeitet und je nach dem Durchmesser (über 14 cm, 714 cm, unter 7 cm) in Brennscheit, Brennknüppel und Brennreisig eingeteilt.

Technisches

Zu den Eigenschaften, die die technische Verwendbarkeit des Holzes schmälern, gehören: exzentrischer Wuchs, Krummschäftigkeit, Drehwuchs, Ästigkeit, Harzgallen, Risse und Farbfehler. Das Kernholz zahlreicher Holzarten besitzt eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit gegen atmosphärische Einflüsse, Pilze und Insekten. Besonders widerstandsfähig gegen Pilzbefall ist das Kernholz von Afzelia, Bongossi, Iroko, echtem Mahagoni, Makoré, Robinie, Sequoie, Sipo, Teak, Thuja u. a. Mäßig widerstandsfest ist das Kernholz von Douglasie, Eiche, Khaya, Mahagoni, Kiefer, Lärche, Pitch Pine, Sapelli u. a. Die Widerstandsfähigkeit des Splintholzes ist bei allen Holzarten gering. Die Rohdichte des Holzes schwankt bei den verschiedenen Holzarten zwischen 0,1 und 1,3 g/cm3, ist aber auch bei den Teilen desselben Baumes unterschiedlich. Die Raumdichte, das Verhältnis von Darrgewicht zu Frischvolumen, gibt an, wie viel Trockenmasse in der Volumeneinheit frischen Holzes enthalten ist. Ingenieurholzbau.
Galaxien, Materie
Wissenschaft

Kosmologie im Härtetest

Bringen junge helle Galaxien das Standardmodell vom Universum in Erklärungsnot? von RÜDIGER VAAS Wir erahnen die Unermesslichkeit unserer Unwissenheit, wenn wir die Unermesslichkeit des Sternenhimmels betrachten“, sagte der Philosoph Karl Popper 1960 in einem Vortrag in London. Das James Webb Space Telescope (JWST) späht seit...

Dr. Robert Miehe
Wissenschaft

„Wir verbinden die Digitalisierung mit der Biotechnologie“

Fraunhofer-Experte Robert Miehe erklärt, wie Forscher einen nachhaltigen Wandel in der Wirtschaft voranbringen wollen. Das Gespräch führte RALF BUTSCHER Herr Miehe, um fossile Rohstoffe zu sparen und zu einer Kreislaufwirtschaft zu gelangen, ist oft von einer Bioökonomie die Rede. Was ist das? Die Bioökonomie ist ein Begriff, der...

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch