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Rumänien: Reformen für eine bessere Zukunft

Rumänien
Amtlicher Name:
Rumänien
Fläche:
238 391 km²
Einwohner:
22,3 Mio.
Hauptstadt:
Bukarest
Amtsprache(n):
Rumänisch
Währung:
1 Leu = 100 Bani

Wer sind die Donauschwaben?

Es handelt sich dabei um eine Sammelbezeichnung für deutsche Siedler in den südlichen Donauländern. Unter der Protektion der Habsburger wurden sie ab Anfang des 18. Jh. im Donauraum angesiedelt. In Rumänien lebten die Deutschen in Siebenbürgen und im Banat. Durch Vertreibungen und Flucht im Zuge des Zweiten Weltkriegs ist der Anteil der Donauschwaben in Rumänien stark zurückgegangen. Von den nur noch 120 000 Deutschen haben die meisten einen Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik gestellt.

Landesnatur

Wie heißt der Grenzfluss zu Bulgarien?

Donau. In Rumänien heißt der Fluss Dunarea und teilt sich in zahlreiche Mündungsarme, die das Donau-Delta bilden. Da der Fluss große Mengen an Schwebstoffen transportiert, die er hier ablagert, schiebt sich das Delta ständig weiter ins Schwarze Meer vor – jährlich etwa um 30 m.

Von der Donau bis zu den Karpaten erstreckt sich das Tiefland der Walachei. Das nach Nordwesten umbiegende Karpatengebirge umschließt das Transsilvanische Hochland mit Siebenbürgen, an das nach Westen das Flachland des Banats angrenzt. Zwischen den Karpaten und dem Fluss Pruth liegt die Hügellandschaft der Moldau, zwischen unterer Donau und Schwarzem Meer die Dobrudscha.

Wirtschaft

Vor welchen Problemen steht die Landwirtschaft?

Infolge der Vernachlässigung der Landwirtschaft unter dem sozialistischen Regime und durch das Vorherrschen von Kleinbetrieben nach der Reprivatisierung können nicht immer genügend Grundnahrungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Außerdem führte die Aufhebung der Preisbindung für Güter des täglichen Bedarfs zu massiven Teuerungen.

62 % der Fläche Rumäniens werden landwirtschaftlich genutzt. Davon entfallen zwei Drittel auf Ackerland, das überwiegend mit Mais, Weizen und Roggen bestellt wird. Daneben werden Zuckerrüben, Kartoffeln, Wein, Sonnenblumen, Gemüse und Obst angebaut.

Was ist der wichtigste Bodenschatz?

Erdöl, das im Karpatenvorland gefördert wird. Große Erdgaslager werden v. a. im Transsilvanischen Hochland und in der vorkarpatischen Zone ausgebeutet. Daneben gibt es bedeutende Vorkommen von Kohle, Eisen, Zink, Blei, Kupfer, Mangan und Bauxit.

Geschichte

Wer waren die Vorfahren der Rumänen?

Die thrakischen Volksstämme der Daker und Geten. Beide besiedelten das Land einige Jahrhunderte v. Chr. Seit dem 7. Jh. v. Chr. wurden auch griechische Kolonien gegründet. 107 n. Chr. kam das Gebiet unter römische Herrschaft (Dakerkriege). Seit dem 6. Jh. drangen Slawen ein. Siebenbürgen geriet unter ungarischen Einfluss. Im 14. Jh. entstanden die beiden Fürstentümer Moldau und Walachei. Sie gerieten im 15. Jh. unter osmanische Oberhoheit. Seit 1829 zeitweise russisches Protektorat, wurden Moldau und Walachei 1861 unter Fürst Alexandru Ioan Cuza zum Staat Rumänien vereinigt. 1881 erklärte sich Rumänien zum unabhängigen Königreich.

Gab es Dracula wirklich?

Ja, Vlad III. Tepes Dracula, Fürst der Walachei und rumänische Legende, gab die Vorlage für den 1897 erschienenen Briefroman »Dracula« des irischen Schriftstellers Bram Stoker. Der Fürst konnte Transsilvanien (Siebenbürgen) und die Walachei gegen die Osmanen erfolgreich verteidigen. Erst als die Türken mit einer dreifach überlegenen Übermacht aufmarschierten, musste er sich zurückziehen. Auf dem Rückweg in die Heimat ließ er Dörfer verbrennen, um den Osmanen die Versorgungsgrundlage zu entziehen. Als das Heer Mehmeds II. erschöpft die Walachei erreichte, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. Auf einem Feld entdeckten sie die Leichen von 20 000 türkischen Kriegsgefangenen, die auf Befehl Vlads III. auf Pfähle gespießt wurden. Der »Wald der Gepfählten« veranlasste die Osmanen zum Rückzug.

Welcher Diktator herrschte bis 1989?

Nicolae Ceauşescu (* 1918), der 1967 Staatsoberhaupt wurde. Seine Amtsführung entwickelte sich zu einer despotischen Alleinherrschaft mit ausuferndem Personenkult und Vetternwirtschaft. Die Prachtentfaltung des Potentaten, der sich »Conducator« (Führer) titulieren ließ, stand in eklatantem Kontrast zum desolaten Zustand des Landes. Trotz der sich abzeichnenden politischen Wende in den übrigen Ostblockstaaten führte Ceauşescu Ende der 1980er Jahre seine von staatlichen Terrormethoden geprägte Innenpolitik weiter. Sein Plan, zahlreiche Dörfer aufzulösen, richtete sich besonders gegen die ungarische und deutsche Minderheit.

1989 brach schließlich eine Volkserhebung aus, der sich das Militär anschloss. In Bukarest kam es zu Kämpfen zwischen Einheiten der Geheimpolizei Securitate und der Armee. Ceauşescu versuchte zu fliehen, wurde jedoch gefasst und am 25. 12. 1989 zusammen mit seiner Frau nach einem Schnellgerichtsverfahren erschossen.

Wussten Sie, dass …

die Rumänen von den benachbarten Völkern früher auch Walachen genannt wurden?

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