Lexikon
Indiạner
[
in den USA Native Americans; in Kanada First Nations; spanisch Indios; Pueblos Indigenas„Bewohner Indiens“, nach der irrigen Meinung des Kolumbus, Indien entdeckt zu haben
]Irokesen
Irokese beim Pow-Wow-Tanz
Ein Irokese tanzt den Pow-Wow-Tanz in voller Kostümierung mit Traumfänger, Federn und Mohawk-Frisur.
© Corbis/Bettmann
Die Zahl der Indianer belief sich in vorkolumbischer Zeit auf 25–75 Mio., sank durch Kämpfe, systematische Ausrottung, eingeschleppte Krankheiten u. a. rapide ab und beträgt heute einschließlich der Mischlinge rund 25 Mio. (in den USA rund 2 Millionen, in Kanada 400 000, der Großteil in Lateinamerika). Viele Stämme sind seit der Entdeckungszeit erloschen oder haben ihre Stammeskultur eingebüßt. So zwangen z. B. die Spanier die Sammlervölker Kaliforniens und des Südwesten zur Aufgabe ihres nomadischen Lebens. Engländer, Deutsche und Skandinavier drängten mit ihren Siedlungen die Indianer vom Atlantik immer weiter in das Innere des Landes hinein; schließlich wurden alle Indianer des Osten in ein Indianer-Territorium westlich des Mississippi vertrieben und in Reservationen eingewiesen. Auch die nach Einführung des Pferdes z. T. kriegerischen Prärieindianer mussten kapitulieren, nachdem ihnen durch Ausrottung des Bisons die Lebensgrundlage entzogen worden war. Durch das Massaker bei Wounded Knee (South Dakota) Ende 1890 wurde dann endgültig der Widerstand der nordamerikanischen Indianervölker gebrochen. Auf den Westindischen Inseln wurden die Indianer völlig vernichtet. In Lateinamerika kam es nach der Zerstörung der mächtigen Indianerreiche (Azteken, Maya, Inka, Chibcha) zu einer stärkeren Vermischung mit den weißen Siedlern. In ihrer Kultur völlig unbeeinflusste Stämme finden sich selbst in den Urwaldgebieten Amazoniens kaum noch.
Die Indianer gelten als Einwanderer aus Asien, die seit 30 000 v. Chr. als Großwildjäger über eine eiszeitliche Landbrücke (Beringstraße) in mehreren Schüben nach Amerika gekommen sind. Die ältesten Funde (u. a. Santa Rosa Island, Calif.) scheinen in die Zeit zwischen 30 000 und 15 000 v. Chr. zurückzureichen. Aus der Mittelsteinzeit stammt wohl der bislang älteste Skelettfund von Tepexpan (Mexiko). Etwa seit 10 000 v. Chr. folgten im Südwesten der USA die Cochise-Kultur (Sammelwirtschaft, im 3. Jahrtausend v. Chr. zum Ackerbau übergehend), sowie Basket-maker („Korbmacher“) und die Anasazi-Kultur, die sich als Pueblo-Kultur (ab 700 n. Chr.) weiterentwickelte. In Südamerika folgte auf die Zeit der frühen Jäger (ab 7000 v. Chr.) und frühen Pflanzer (ab 1500 v. Chr.) im Andengebiet die hochstehende Chavín-Kultur (1200 v. Chr.–400 v. Chr.), etwa ab 500 n. Chr. die klassische Tiahuanaco-Kultur. In Mittelamerika erreichte die Kulturentwicklung – auf den „Mittleren Kulturen“ (1500 v. Chr.–200 v. Chr.) aufbauend – in der Teotihuacán-Kultur (200 v. Chr.–700 n. Chr.) einen ersten Höhepunkt; etwa parallel dazu verlief die La-Venta-Kultur der Olmeken (Maya).
Nach ihren letzten Wohnsitzen vor der europäischen Durchdringung fasst man aufgrund kultureller Ähnlichkeiten folgende Gruppen zusammen:
- Einleitung
- Nordamerika
- Mittelamerika
- Südamerika

Wissenschaft
Gehirn aus der Petrischale
Die Hirnforscher nutzen Organoide, um zumindest Teile der Entwicklung des Gehirns verfolgen zu können.
Der Beitrag Gehirn aus der Petrischale erschien zuerst auf wissenschaft.de.

Wissenschaft
Technik mit Lebenszeichen
Werkstoffe mit ähnlichen Eigenschaften, wie sie lebende Systeme besitzen, sollen technische Systeme revolutionieren. Als Vorbilder dienen vor allem Pflanzen. von REINHARD BREUER Könnten Pflanzen böse sein, dann würden die Fleischfresser unter ihnen einen Spitzenplatz einnehmen. Und unter den mehr als 1.000 Arten, die es davon...