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Wieso ist der Faden rot?

Das Salz in der Suppe

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Redewendungen sind das Salz in der Suppe der Sprache. Will man jemanden auf die feine englische Art überzeugen, redet man mit Engelszungen. Wer sich gern derb ausdrückt, fährt anderen übers Maul. Vor allem drastische Redensarten wie Feuer unterm Arsch machen erfreuen sich größter Beliebtheit. Besonders gern lassen wir uns in blumigen Worten über die lieben Mitmenschen aus. Um etwa deren Dummheit in Worte zu fassen, haben wir die Auswahl zwischen der hat die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, ist dumm wie Bohnenstroh, dümmer als dumm, als ein Stück Vieh, als die Polizei erlaubt, sogar zu dumm zum Sch....

Mit einer bunten Palette an Redewendungen, die von literarisch gehoben bis zu ausgesprochen unflätig reichen, bestreiten wir unseren Alltag. Aber wozu eigentlich? Zum einen ist es natürlich bequem, keine eigenen Worte zu suchen, sondern vorgefertigte Formeln zu benutzen. In manchen Fällen ist es sogar gang und gäbe, sich formelhaft auszudrücken. Zum Geburtstag sagt man herzlichen Glückwunsch; wer einen Bekannten trifft, fragt Wie geht s? Das wird erwartet.

Zum anderen machen die Ausdrücke unsere Redeweise unterhaltsam und amüsant. Alle, die publikumswirksam sein wollen, verwenden sie in Hülle und Fülle: Werbefachleute, Politiker, Journalisten. Und sind damit am Puls der Zeit. Auch früher war die bildhafte Sprache sehr beliebt. Jemandem Daumenschrauben anlegen, das ist sicherlich kein Bild aus der Moderne, sondern aus der eher finsteren als guten alten Zeit der Folterknechte. Und Perlen wurden schon von Luther vor die Säue geworfen. Was uns manche Redensarten über ihre Zeit und deren Kultur verraten, bringt dieses Special ans Licht.

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