Lexikon
irische Musik
Von Harfenmusik zum „Messias“
Irische Mönche halfen im 9. Jahrhundert bei der Verbreitung der religiösen Musik im damaligen Europa. Einer der bekanntesten war Johannes Scotus Eriugena, von dem die wohl älteste Nachricht über das Organum stammt. Die ersten Zeugnisse irischer Musik sind indes erst aus dem 11. Jahrhundert überliefert und dokumentieren für das 12. Jahrhundert ein frühes Beispiel vokaler Mehrstimmigkeit. An Instrumenten wurde neben der Leier von gälischen Aristokraten vor allem die Harfe meisterhaft beherrscht. Oliver Cromwell ließ im 17. Jahrhundert jedoch Harfen verbrennen und Harfenisten als potentielle Revolutionäre hängen. Daneben entstand seit dem 15. Jahrhundert u. a. in Cork eine Stadtpfeifer-Tradition. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Dublin zum kulturellen Zentrum des Landes, das auch ausländische Musiker wie Francesco Geminiani und Georg Friedrich Händel anzog, der hier 1742 den „Messias“ uraufführte. Diese Fremdeinflüsse spiegeln sich z. B. in der Musik des blinden Barden Turlough Carolan. Darüber hinaus blühte in der Stadt ein vielfältiges Theaterleben, u. a. mit der Sonderform der Ballad Opera. Als populäre, von Männern vorgetragene Vokalform lösten die Glees die seit dem 17. Jahrhundert verbreiteten Catches ab.
- Einleitung
- Von Harfenmusik zum „Messias“
- Irische Nationalmusik und Moderne
- Volks- und Popmusik
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