Lexikon
Cromwell
Cromwell, Oliver
Oliver Cromwell
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Cromwell: König ohne Monarchie
Cromwell: König ohne Monarchie
Nach der Hinrichtung des englischen Königs Karl I. (30. 1. 1649) hob das Parlament durch Gesetz die Monarchie auf:
Die Erfahrung lehrt, dass in dieser Nation Amt und Macht eines Königs in einer einzigen Person unnötig, lästig der Freiheit, Sicherheit und gemeinem Wohl gefährlich ist. Wir haben gelernt, dass von der königlichen Gewalt meistens Gebrauch gemacht worden ist, um die Untertanen zu unterdrücken und auszusaugen. Da nun gewöhnlich und natürlicherweise jede Person in solcher Machtstellung zu ihrem Vorteil die gerechte Freiheit und Unabhängigkeit des Volkes beeinträchtigt, und die Herrschaft des eigenen Willens und die Gewalt über diese Gesetze ausdehnt, so sei darum durch dieses Parlament Folgendes beschlossen: In dieser Nation soll in Zukunft das Amt eines Königs nicht mehr bestehen noch durch irgendeine Person ausgeübt werden.
Aus der Rede des Lordprotektors Oliver Cromwell, mit der er die Auflösung des von ihm fünf Monate zuvor selbst einberufenen Parlaments der Heiligen begründete, das sich seiner Diktatur zu widersetzen begann und eine Verfassungsreform forderte (22. 1. 1655):
Man mag vielleicht einwenden: Es ist bequem, von Notwendigkeiten zu sprechen, wenn man sie selber schafft! Trachtet nicht der Protektor nach Macht für sich und seine Familie? Schafft er nicht selber solche Notwendigkeiten? Und dann kommt er dem Volke mit Vorstellungen von Notwendigkeit? Das allerdings wäre unrecht. Aber ich weiß wahrlich nichts von solchem Schaffen von Notwendigkeiten, man mag sagen, was man will! Und ich erkläre, nicht nur dieser Versammlung, sondern der ganzen Welt, dass niemand von mir behaupten kann, ich hätte während aller dieser Umwandlungen Notwendigkeiten geschaffen. Ich rufe alle Gottesfürchtigen zu Zeugen an... Gott weiß, was er mit solchen tun wird, die seine Revolutionen menschliche Notwendigkeiten nennen und so seine Ehre schmälern... Aber es geschah nach der weisen Anordnung des Allmächtigen, mögen auch die Werkzeuge allerlei Unvollkommenheit und Schwachheit gehabt haben. Und mir scheint, Gott werde dadurch geehrt, dass man einsieht, dass die Notwendigkeiten von Gott kamen. Wie dies in der Tat der Fall ist...Ihr auferlegt uns abermals eine Notwendigkeit, die wir nicht suchten...
Ich habe euch mit einer langen Rede behelligt, und ich vermute, nicht alle haben sie aufgenommen, wie es vielleicht bei einigen der Fall. Aber ich weiß das nicht und überlasse es darum Gott und schließe: Ich halte es für meine Aufgabe, durch meine Pflicht gegenüber Gott und diesem Volk, um seiner Sicherheit und seines Wohles willen, euch mitzuteilen, dass es diesem Reich nicht zum Nutzen und den öffentlichen Angelegenheiten nicht zum Wohle gereicht, dass ihr länger versammelt seid, und darum erkläre ich euch, dass ich dieses Parlament auflöse!

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