Lexikon
Jẹricho
arabisch ErihaStadt in Judäa, im Westjordanland, in einer Oase des unteren Jordantals, rund 20 000 Einwohner; mit 250 m u. M. die tiefstgelegene Stadt der Erde; Obst- und Gemüseanbau.
Ausgrabungen von 1907–1909, 1930–1936 und 1952–1956 brachten auf dem Tell as-Sultan eine der ältesten Stadtkulturen der Erde zu Tage. Die älteste Siedlung aus dem späten 8. Jahrtausend v. Chr. war von einer 6 m hohen Festungsmauer umgeben, an die ein Turm von 13,5 m Höhe und 9 m Durchmesser angebaut war, und hatte eine reiche städtische Zivilisation.
Nach der Zerstörung um 1580 v. Chr. war Jericho nur noch schwach besiedelt, und die im 13.–12. Jahrhundert v. Chr. einwandernden Israeliten fanden es zerstört und unbesiedelt vor, so dass der Bericht im Alten Testament (Buch Josua 2,6) über die Zerstörung Jerichos wahrscheinlich legendär ist. Eine neue Siedlung bestand erst wieder seit dem 10. Jahrhundert v. Chr., mit stärkerer Bebauung in der Zeit Ahabs im 9. Jahrhundert v. Chr. Eine neue Blütezeit erlebte es in römischer Zeit; Herodes der Große machte Jericho zur Winterresidenz und errichtete prachtvolle Bauten auf Tulul abu’l Alajik am Wadi al-Kelt. Teile seines Palastes wurden 1950/51 ausgegraben. Im jüdischen Krieg wurde Jericho von Titus zerstört. In byzantinischer Zeit war es Bischofssitz, verfiel nach der arabischen Eroberung und war (von einem Aufschwung in der Kreuzfahrerzeit abgesehen) bis ins 19. Jahrhundert bedeutungslos. – Nach dem „Sechstagekrieg“ 1967 kam Jericho unter israelische Verwaltung. 1994 wurde eine begrenzte palästinensische Selbstverwaltung im Gebiet von Jericho errichtet.
Wissenschaft
Der Glaube ans Wasserklosett
„Glauben heißt nichts wissen“, wie mir mein ungläubiger Vater in den 1950er-Jahren eingehämmert hat, als seine Verärgerung über die christlichen Kirchen zunahm, deren Vertreter damals wie heute lieber die Hände falten und beten, statt die Ärmel aufzukrempeln und zu helfen. Wobei jedem auffallen wird, dass die Betenden ihr Gesicht...
Wissenschaft
Das Geheimnis der Gedächtniszellen
Moderne Analysemethoden können Moleküle und Zellen sortieren und erlauben erstaunliche Einblicke in das Immunsystem. von RAINER KURLEMANN Das Immunsystem erinnert sich an Erkrankungen, die unser Gedächtnis längst vergessen hat. Denn in unserem Knochenmark wird die individuelle Geschichte der Infektionen unseres Lebens gespeichert...
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus den Daten der Weltgeschichte
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Flug in die Zukunft
Bei Fieber hilft Wärme
Wie Aspirin gegen Krebsmetastasen wirken könnte
Atomare Antreiber
Das große Schrumpfen
Bessere Böden