Lexikon
Kammermusik
ursprünglich das vokale und instrumentale Musizieren in kleinem Kreis, wie es vor allem in Privatsalons und Zimmern (italienisch camera) von Fürsten und Adeligen gepflegt wurde. Aus dieser Funktion ergaben sich Charakteristika wie kleine Besetzung, gemäßigte Lautstärke und z. T. große Virtuosität. Dadurch unterschied sich die Kammermusik grundlegend von der Musik, die für Kirchen oder das Theater bestimmt war, was sich auch in der Gattungsbezeichnung Cantata da camera oder Sonata da camera (im Gegensatz zur Sonata da chiesa) niederschlug. Im 18. Jahrhundert wurde die Kammermusik auch in bürgerlichen Kreisen beliebter, man verband mit ihr zunehmend eine kunstvollere Kompositionstechnik. Diese Entwicklung erreichte mit den Streichquartetten von J. Haydn ihren Höhepunkt.
Formale Grundlage der Kompositionen war meist die Sonatenform, die im 19. Jahrhundert neben der Sinfonik besonders in kammermusikalischen Kompositionen ausdifferenziert wurde. Zugleich entwickelte sich das bis ins 20. Jahrhundert vorherrschende Verständnis von Kammermusik als Musik in solistischer Besetzung für unterschiedliche Instrumente auch unter Einbeziehung der Singstimme (Streich- und Klaviertrios, Quartette, Quintette, Lieder, Duette usw. mit Instrumentalbegleitung, Werke für Soloinstrument und Klavier sowie für Bläser- und gemischte Ensembles). Äußerer Rahmen blieb lange das häusliche Musizieren, erst im ausgehenden 19. Jahrhundert drang die Kammermusik in den Konzertbetrieb vor. Seit dem 20. Jahrhundert wird das Attribut „Kammer“ auch in anderen Zusammenhängen verwendet, wenn eine kleine Besetzung vorgesehen ist (Kammeroper, Kammerorchester, Kammerchor); jedoch handelt es sich dabei in der Regel nicht um Kammermusik im engeren Sinne.
Wissenschaft
Wasserstoff ist keine Lösung!
Auf Wasserstoff ruhen seit einigen Jahren große Hoffnungen für die Energiewende: Als Energieträger soll er die saisonalen Schwankungen in der Stromproduktion abfangen, die durch die zunehmende Nutzung von Solar- und Windenergie entstehen. Die Idee ist, dass man den überschüssigen Strom aus sonnen- und windreichen Phasen nutzt, um...
Wissenschaft
Freundeskreis gibt Jungen Mathe-Selbstvertrauen
Jungen schätzen ihre Mathefähigkeiten oft höher ein als Mädchen – auch wenn sich die objektiven Leistungen nicht unterscheiden. Doch welche Faktoren tragen zu diesen unterschiedlichen Selbsteinschätzungen bei? Eine Studie hat nun einen bisher wenig beachteten Faktor identifiziert: den Vergleich mit Gleichaltrigen. Demnach...
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Der Schutz der Ozeane
Land unter an den Küsten
Intervallfasten hilft nur bedingt
Fische auf Wanderschaft
Die Umwelt auf dem Schirm
Kafkas Schloss als Atom