Lexikon
Kernenergie
umgangssprachlich AtomenergieKernenergie
Kernenergie
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Kernenergie
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Kernenergie (Kettenreaktion)
Kernenergie (Kettenreaktion)
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Energiewirtschaft: Primärenergieverbrauch (Deutschland)
Energieträger | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2007 |
(Anteile in %) | |||||
Mineralöle | 35,1 | 39,9 | 38,3 | 36,1 | 33,9 |
Naturgase | 15,5 | 19,8 | 21,1 | 22,7 | 22,5 |
Steinkohle | 15,5 | 14,4 | 14,0 | 12,9 | 14,3 |
Braunkohle | 21,5 | 12,2 | 10,8 | 11,2 | 11,6 |
Kernenergie | 11,2 | 11,8 | 12,9 | 12,4 | 11,1 |
Wasserkraft, Windkraft | 0,4 | 0,7 | 0,7 | 1,2 | 1,5 |
Außenhandelssaldo Strom | 0,0 | 0,1 | 0,0 | −0,2 | −0,5 |
Sonstige | 0,8 | 1,2 | 2,2 | 3,7 | 5,6 |
Verbrauch (in Mio t SKE1 ) | 508,9 | 486,9 | 490,0 | 487,5 | 473,6 |
1 SKE=Steinkohleeinheit; 1 t SKE= 2,931×1010 Joule |
Kernspaltung
Kernspaltung: Neutronenbeschuss
Kernspaltung: Neutronenbeschuss
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Die Kernenergie spielt neben der Kohle, dem Erdöl und dem Erdgas für die Weltenergieversorgung eine wichtige Rolle. Auch nach dem schweren Unfall im sowjetischen Kernkraftwerk von Tschernobyl im Frühjahr 1986 wollen die meisten Staaten auf die Kernenergie in absehbarer Zukunft nicht verzichten. Legt man den heutigen Energieverbrauch zugrunde, so sind die Weltvorräte an ökonomisch gewinnbaren Brennstoffen (fossile und Kernbrennstoffe) in ca. 90 Jahren verbraucht. Eine wesentliche Verlängerung dieser Frist könnte durch die Technik der Brutreaktoren möglich werden. Diese sollen die Energie des Urans zu etwa 60% nutzen (gegenüber nur 1% bei den herkömmlichen thermischen Reaktoren). Z. Z. muss die großtechnische Nutzung der Brütertechnik allerdings ebenso wie die der Kernfusion (Kernverschmelzung) als utopisch angesehen werden.
In einigen (westeuropäischen) Staaten steht die Bevölkerung der Kernenergie zum Teil ablehnend gegenüber. Die Gegner der Kernenergienutzung halten das Risikopotenzial für zu hoch (Freisetzung von Strahlung, mögliche Reaktorunfälle, ungelöste Entsorgung und Wiederaufbereitung radioaktiver Abfälle und die politischen Risiken). In Deutschland hatten sich Mitte 2000 die rot-grüne Bundesregierung und die Energiewirtschaft darauf geeinigt, die Nutzung der Kernenergie geordnet zu beenden. Für die vorhandenen Kernkraftwerke wurde eine Regellaufzeit von 32 Kalenderjahren vereinbart. 2010 beschloss die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP im Rahmen eines neuen Energiekonzepts eine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke (im Bundestag am 28. 10. 2010 verabschiedet). Die Gesetzesänderung verlängerte die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke um durchschnittlich 12 Jahre: Bei Kernkraftwerken, die bis 1980 in Betrieb gegangen sind, um acht, bei den jüngeren um 14 Jahre. Die sieben älteren Kraftwerke sollten ab 2020 stillgelegt sein. Am 14. 3. 2011 wurde als Folge des Nuklearunfalls im japanischen Fukushima ein auf drei Monate angesetztes Moratorium der Laufzeitverlängerung beschlossen, das zur Überprüfung von Sicherheits- und Ethikfragen in Zusammenhang mit deutschen Kernkraftwerken dienen sollte. Die sieben ältesten deutschen Atommeiler wurden im Rahmen dieses Vorgangs mit sofortiger Wirkung vorläufig stillgelegt. Einige von ihnen sollten auch dauerhaft nicht wieder ans Netz gehen. Am 30. 6. 2011 entschied der Deutsche Bundestag schließlich, dass Deutschland endgültig aus der Kernenergie aussteigt. Die stillgelegten Kernkraftwerke bleiben abgeschaltet und werden zurückgebaut, die verbleibenden neun Kernkraftwerke sukzessive bis 2022 abgeschaltet.
Kernverschmelzung
Kernfusion
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