Lexikon
Nashörner
RhinocerotidaeFamilie der Unpaarhufer; mit ein bis zwei Hörnern auf dem verlängerten Nasenrücken, die von der Oberhaut gebildet werden. Der Körper ist plump, kaum behaart. Zu ihr gehören: Indische Panzernashörner, Sumatranashörner, Breitmaulnashörner und Spitzmaulnashörner. Alle Arten sind vom Aussterben bedroht wegen der starken illegalen Bejagung. Erbeutet wird von den Wilderern vor allem das Horn der Nashörner, das in Afrika und Asien fälschlicherweise als Aphrodisiakum gilt.
Das Schwarze oder Spitzlippennashorn, Diceros bicornis (links), und das Weiße oder Breitlippennashorn, Ceratotherium simum (rechts), beide in Afrika vorkommend, kann man leicht miteinander verwechseln: | ||
Spitzlippennashorn | Breitlippennashorn | |
---|---|---|
Verbreitung | östliches und südliches Afrika | mittleres und südliches Afrika |
Schulterhöhe | 150-160 cm | 175-200 cm |
Gewicht | 1500-2000 kg | 1800-2300 kg |
Hörner | zwei, das vordere 50-80 cm lang, das Zweite 35-40 cm lang | zwei, das vordere 90-110 cm lang, das Zweite viel kürzer |
Lippen | Oberlippe zum Ergreifen der Nahrung fingerartig verlängert | Ober- und Unterlippe liegen genau aufeinander |
Panzernashorn (Rhinoceros unicornis)
Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) mit Jungtier
Die Haut des indischen Panzernashorns ist durch Falten in verschiedene Platten zerlegt. Im Gegensatz zu seinen afrikanischen Verwandten hat es nur ein Horn und bevorzugt Wald- und Sumpfgebiete als Lebensraum.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Dicerorhinus sumatrensis
Verbreitung: Teilgebiete in Malaysia und Indonesien
Lebensraum: Regenwald, vor allem bergige Gegenden, stets in Gewässernähe
Maße: Kopf-Rumpflänge 2,60 m, Schulterhöhe 1,1–1,5 m, Gewicht 0,8 t
Lebensweise: lose Ansammlungen von Kühen und Jungtieren, Bullen territorial
Nahrung: Zweige von Jungbäumen, Lianen, Stauden, Gräser
Tragzeit: 400 Tage
Zahl der Jungen pro Geburt: 1
Höchstalter: 35 Jahre
Gefährdung: vom Aussterben bedroht, Gesamtbestand auf nur etwa 300 Tiere
geschätzt, durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt
Aberglaube gefährdet Nashörner
Einem seltsamen, in weiten Teilen Ostasiens auch heute noch verbreiteten Aberglauben fallen noch immer zahlreiche Nashörner zum Opfer: Dem gemahlenen Horn der Nashörner wird eine potenzsteigernde Wirkung zugesprochen. Obwohl neuere Untersuchungen die angeblichen Wunderkräfte des Nashornhorns in keiner Weise bestätigen konnten, werden nur aufgrund dieser Tatsache die Hörner dieser Tiere zu extrem hohen Preisen gehandelt. Deshalb werden immer wieder Nashörner einzig und allein wegen ihres Horns durch Wilderer getötet. Obwohl beispielsweise in Simbabwe die Wildhüter mittlerweile Anweisung haben, jeden Wilderer, der Nashörner angreift, ohne jede Vorwarnung zu erschießen, wurden allein dort im Zeitraum von 1984 bis 1991 über tausend Nashörner illegal erlegt. Nachdem auch Versuche, die Nashörner aus dem besonders gefährdeten Sambesi-Tal in andere Landesteile zu bringen, nicht zur Eindämmung der Wilderei führten, entschloss man sich in Simbabwe zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Die Wildhüter sägten einer Gruppe von Tieren die Hörner ab, um sie für Wilderer wertlos zu machen. Sofern sich herausstellt, dass diese Maßnahme keine allzu große Beeinträchtigung für die Tiere darstellt, sollen alle dort lebenden Nashörner enthornt werden. Da der Anreiz, Nashörner zu schießen, fast ausschließlich in dem hohen Marktwert des Horns begründet liegt, hofft man, dass sich die Wilderei dann nicht mehr lohnt, und die Tiere so, wenn auch ohne ihr namengebendes Merkmal, überleben können.

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